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Filmteam drehte an drei Tagen Schulungsfilme über die OP-​Techniken der Wirbelsäulenchirurgie am Stauferklinikum

Kameras werden eingerichtet, Lichtverhältnisse geprüft, das Filmteam gibt letzte Anweisungen: so geht es normalerweise bei den Aufnahmen des ARD „Tatort“ zu. Drehort war in diesem Fall jedoch der OP des Stauferklinikums Schwäbisch Gmünd. Hier wurden in Kooperation mit dem Zimmer Institute Medical Education Filme gedreht, die europaweit zur Schulung von Ärzten verwendet werden.

Mittwoch, 21. April 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 57 Sekunden Lesedauer

MUTLANGEN (pm). Ein dreiköpfiges Filmteam kam dafür eigens aus dem schweizerischen Lugano angereist, um an drei Tagen verschiedene Zugangs– und Eingriffstechniken der Gmünder Wirbelsäulenchirurgen festzuhalten. „Die hohe Expertise, die das Team um Chefarzt Dr. Rißel abdeckt, war für uns der ausschlaggebende Grund, die Lehrfilme am Stauferklinikum aufzunehmen“, berichtet Christiane Ehleiter. Sie ist Medizinproduktberaterin des Zimmer Institute und Spezialistin auf dem Gebiet Wirbelsäule. Das Institut bietet ein vierstufiges Ausbildungskonzept für Ärzte an, bei dem neben Übungen an Kunstknochen und Fallbesprechungen auch Videos von Live– Operationen gezeigt werden.
Aufgenommen wurden Eingriffe an fünf Patienten, wobei stets verschiedene Techniken und Implantate zum Einsatz kamen. Die Patienten wurden aufgrund abgenutzter Bandscheiben und Bandscheibenentzündungen behandelt. Bei einer Patientin lag eine sogenannte Knickwirbelsäule vor, die durch ein Schrauben-​Stab-​System begradigt und stabilisiert wurde. Die Operationen dauerten jeweils zwischen ein bis drei Stunden und verliefen einwandfrei.
„Das Problem beim Erlernen der Wirbelsäulenchirurgie ist, dass es für Hals-​, Brust– und Lendenwirbelsäule jeweils eine Vielzahl von OP-​Techniken und Zugängen gibt. Nur wenn man alle Techniken und Zugänge beherrscht, kann man die optimale Therapie individuell für den Patienten auswählen“, erklärt Chefarzt Dr. Rißel. So wird beispielsweise bei sogenannten transthorakalen Eingriffen die Wirbelsäule durch den Brustraum in Seitenlage operiert.
Für die Aufnahme der Lehrfilme waren drei verschiedene Kameras im Einsatz: Eine Kran-​Kamera filmte von oben aus Sicht des Operateurs, eine weitere wurde unterhalb des OP-​Tisches auf einem Stativ montiert, um die Arbeitsvorgänge am OP-​Tisch einzufangen. Am dichtesten am Geschehen war eine endoskopische Kamera, die direkt im Bereich der Wirbelsäule positioniert wurde.
Medizinstudenten und zukünftige Wirbelsäulenchirurgen können sich so ein sehr genaues Bild von den durchgeführten Operationen machen. Für den Patienten ist dies vollkommen unschädlich, die Eingriffe wurden durch die Filmaufnahmen nicht beeinflusst. Alle Patienten wurden selbstverständlich vor der Operation über die Filmarbeiten aufgeklärt und haben hierzu ihr Einverständnis gegeben.
Das Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie am Stauferklinikum besteht seit September 2009. Vorher war das Gebiet Wirbelsäulenchirurgie in die Unfallchirurgie eingegliedert. Aufgrund der großen Nachfrage von Seiten der Patienten wurde zum 1. September, .2009 das Chefarzt geführte Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie gegründet. „Rückenschmerzen sind in Deutschland nach wie vor die Volkskrankheit Nummer eins, der Bedarf an Heilungsmöglichkeiten ist enorm“, berichtet Chefarzt Dr. Roland Rißel. Er empfiehlt regelmäßige Bewegung, vor allem bei sitzenden Bürotätigkeiten, um eine einseitige Belastung der Wirbelsäule zu vermeiden. Mit dem Verlauf der dreitägigen Aktion waren alle Beteiligten hochzufrieden. Sowohl die Operationen als auch die Filmaufnahmen sind bestens verlaufen. Alle Patienten wurden an der Wirbelsäule stabilisiert und können sich über die Linderung langjähriger Rückenschmerzen freuen.

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