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Die evangelische Gemeinde Waldhausen dankte dem evangelischen Ortsgeistlichen für sein langes und segensreiches Wirken

Die letzten 16 Jahre in der Kirchengemeinde Waldhausen waren geprägt vom Wirken des Pfarrers Hans-​Dieter Koschei und seiner Frau Bärbel. Nun aber hieß es Abschied von dem Pfarrehepaar zu nehmen. Das geschah mit einem Festgottesdienst am Sonntagnachmittag in der Martin-​Luther-​Kirche und einer Feier im Gemeindehaus. Von Dietrich Kossien

Montag, 17. Mai 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

LORCH-​WALDHAUSEN. Sowohl im Gottesdienst als auch bei der im Anschluss daran stattfindenden Feier im Gemeindehaus wurde an das vielfältige Wirken des evangelischen Pfarrers H.-D. Koschei erinnert, der seine berufliche Laufbahn als Betriebsschlosser begonnen hatte. Nach dem Erwerb der Fachhochschulreife folgte ein Studium zum Sozialarbeiter. Danach war er bei der Inneren Mission in Gladbeck, dem Deutschen Bauernverband in Münster und als Leiter des „Hauses der Begegnung“ in Geislingen tätig. Es folgte das Studium am Pfarrerseminar in Stuttgart-​Riedenberg. Seine erste Stelle als Pfarrvikar trat er in Wendlingen am Neckar an. Der Dienst als Pfarrer führte ihn nach Kleinglattbach an der Enz und 1994 nach Waldhausen.
Bis zum letzten Platz gefüllt war am Sonntag die Martin-​Luther-​Kirche zum Abschied. Damit sich die Gemeinde an ihn weiter erinnert, schenkten Pfarrer Koschei und seine Frau Bärbel der Gemeinde einen von Kunstschmied Riedel gefertigten Ständer mit dem Kreuz in der Mitte als ein Symbol für die Gemeinde.
In seiner letzten Predigt als Pfarrer von Waldhausen nahm er Bezug auf den Brief des Apostel Paulus an die Epheser und darauf, dass wir angesichts der Pfingsttage auf den Heiligen Geist warten, den Gott uns schenke. Anhand einer modernen Bibelübersetzung, der „guten Nachricht“ ging Pfarrer Koschei auf die Fürbitten des Apostels für die Gemeinde in Ephesus ein und stellte so den Bezug zu seinem eigenen Abschied her.
Die Fürbitten des Apostels zielen darauf ab, dass Gott die Gemeinde auf dem Weg des Glaubens weiterbringe, damit sie nicht entwurzeln werden. So habe der Apostel seine Gemeinde mit in sein Gebet genommen, denn: „Ohne Gebet läuft nichts.“ Es sei auch durch nicht zu ersetzen. Paulus habe weitergeben wollen, was für Gott alles möglich sei. Die Bitten für die Gemeinde formulierte Koschei – nach den Worten der Bibel, dahingehend, dass Gott Kraft durch seinen Geist, der treibende Kraft des Denkens und Handelns sei, geben würde. Zweitens war die Bitte, dass Christus bei der Gemeinde zuhause sei, möge er doch bei uns einziehen und wohnen. Und drittens: „Euer Leben habe tiefe Wurzel und festen Grund in der Liebe!“ So könne sich die Liebe Gottes fortpflanzen. Im Gottesdienst brachte dann Dekan Immanuel J.A. Nau auch den Dank des Kirchenbezirks Schwäbisch Gmünd zum Ausdruck.
Die Feier im Gemeindehaus wurde durch das Spiel des Posaunenchores unter Leitung von Theodor Nasser, der auch schon den Gottesdienst musikalisch bereichert hatte, eröffnet, bevor Simone Waidmann, die die Moderation übernommen hatte, alle begrüßte. Abschiedsworte sprachen der evangelische Stadtpfarrer von Lorch, Christoph Messerschmidt, und der katholische Pfarrer Marc Grießer sowie der stellvertretende Bürgermeister Lorchs Dr. Dietmar Hermann. Für die Vereine sprach Heiko Cammerer und für die Realschule Lorch Rektorin Christa Weber. Zur schönen Ausgestaltung der Feier im Gemeindehaus trugen die Flötengruppe, der Posaunenchor, die Kinderkirche, die Erzieherinnen des Kindergartens, die Konfirmanden und der Frauenkreis auf ansprechende Weise bei, um auch so die große Verbundenheit mit dem ihrem Pfarrehepaar zu dokumentieren. Zum Ende der Feier und nach der langen gemeinsamen Zeit sprach Andrea Krämer für den Kirchengemeinderat dem Ehepaar Koschei Dank für das große Engagement in der Kirchengemeinde Waldhausen aus, wünschte beiden im Ruhestand alles Gute und Gottes Segen. Sie überreichte ihnen ein Abschiedsgeschenk.
Als Ortsgeistlicher viel in
der Gemeinde bewegt
An vieles wurde auf der Verabschiedung erinnert. So an seine unzähligen Geburtstags– und Krankenbesuche und die Bibelkurse am Jahresanfang sowie die Tauferinnerungsgottesdienste. Die Arbeit der Mutter-​Kind-​Gruppen war ihm ein Anliegen, und zum besseren Kennenlernen untereinander wurden die Familien im Sommer in den Pfarrgarten zum Grillen und fröhlichen Miteinander eingeladen. Hieraus entstand ein MuKi-​Stammtisch. Auch war ihm eine gute Zusammenarbeit zwischen der Kirchengemeinde und den Vereinen sehr wichtig. In seine Amtszeit fielen viele bauliche Maßnahmen. So der Bau der Aussegnungshalle, die Erneuerung des Kirchendaches und die Außensanierung.
In seine Amtszeit fiel die Renovierung des Kindergartengebäudes Mühlstraße und später auch die Neugestaltung der Außenanlagen durch die bürgerliche Gemeinde. Heute ist die Gemeinde stolz, dass sie im Kindergarten durch eine weitere Veränderung an den Gebäuden durch die Stadt Lorch eine Ganztagesbetreuung für Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren anbieten kann. Auch für die Präsenz im Internet machte sich Pfarrer Koschei stark.
Über all die Jahre bewies Pfarrer Koschei immer wieder Organisationstalent, gleich, um was es sich dabei handelte. Wie ihr Mann, so hat auch Bärbel Koschei mit großem Einsatz in vielen Bereichen mitgewirkt.

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