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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Studierende von St. Loreto absolvierten Auslandspraktika

Auch wenn sich die Länder, in denen die Studierenden von St. Loreto ein dreiwöchiges Praktikum im Ausland absolvierten, nach Urlaub anhören: Es war sehr viel Engagement und persönliches Interesse gefragt.

Mittwoch, 02. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 49 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Vier Studierende aus den Bereichen Heilerziehungspflege, zwei Jugend– und Heimerzieher und eine Erzieherin nahmen an diesem neuen, auf das Sozialwesen in verschiedenen Ländern ausgerichteten Angebot teil.
Projekt unter dem Motto „Erfahrungslernen weltweit“
„Diversity — Erfahrungslernen Weltweit“ , so heißt das Projekt, das die Studierenden am Institut für Soziale Berufe Schwäbisch Gmünd nutzen konnten, um einerseits den beruflichen Horizont zu erweitern, indem sie sich mit der Ausbildung und anderen Systemen auseinandersetzten und andererseits auch viele persönliche Erfahrungen machten. Doch in Österreich, Schweiz und Irland blieben nur vier Studierende, zwei reisten nach Kanada und die Erzieherin Konstanze Gröber (25) absolvierte in Houston/​Texas das Praktikum in einem Kindergarten mit anschließender Grundschule. „Yes Sir, yes Mam, Strafstehen mit der Nase an der Wand und Schreib– und Mathetests mit fünf oder sechs Jahren, das ist schon etwas anderes als bei uns“, resümiert sie spontan.
„Das amerikanische Kindergartensystem ist in zwei Stufen aufgeteilt: die Jüngeren von drei bis vier Jahren und die Vorschule von fünf bis sechs Jahren. Dort lernen die Kinder nach einem Stundenplan schreiben und rechnen und müssen einen Abschlusstest machen. Reicht das Ergebnis nicht zur Einschulung, gibt es gezielte Einzelförderung“, erklärt Gröber. Die Kinder wachsen automatisch so auf und sind demzufolge ein Jahr weiter als in Deutschland. Kindergarten, Sondereinrichtungen und Schule sind alle auf einem Gelände.
Zwiespältig steht die junge Frau der knallharten Disziplin gegenüber, die teilweise für sie pädagogisch nicht mehr vertretbar war. „Ich glaube, man kann einiges übertragen. Vor allem mehr Respekt gegenüber den Erwachsenen, mehr Grenzen setzen, nicht zu weich und nicht autoritär sein, das habe ich mir als Anregung mitgenommen.“ Für Konstanze Gröber stand von vornherein fest, dass sie das Auslandsangebot annehmen würde, denn sie war schon während der Schulzeit in Amerika und möchte auch einmal im bilingualen Bereich arbeiten.
Die angehenden Heilerziehungspfleger machten beispielsweise in österreichischen Einrichtungen die Erfahrung, dass die Personalschlüssel dort besser sind. In Irland lernten sie das Camphill Community Konzept kennen, in dem Bewohner und Betreuer gemeinsam leben.
Starkes Interesse bereits fürs nächste Jahr
Der Austausch mit Kollegen und Bewohnern brachte viele Erfahrungen und manche nahmen ein Angebot mit nachhause, das Anerkennungsjahr ebenfalls im Ausland zu absolvieren. Missen möchte keiner der Praktikanten diese wertvolle Erfahrung.
Der erste Durchgang dieses Projektes hat Früchte gezeigt, für das Auslandspraktikum nächstes Jahr liegen bereits 22 Anmeldungen vor. Die Zeit, bis es richtig losgeht wird genutzt werden zur intensiven Vorbereitung und zur Kontaktpflege mit den Praxisstellen.

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