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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Hohenstaufen-​Vereinbarung zwischen Stadt Göppingen, Land und Albverein unterzeichnet

Ein historischer Augenblick für die überregionale, kulturelle und auch touristische Zukunft unseres Stauferlandes. In Hohenstaufen wurde gestern eine Vereinbarung zwischen Land und Stadt Göppingen über die Übernahme der Burgruine Hohenstaufen in die Obhut der „Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-​Württemberg“ unterzeichnet.

Mittwoch, 30. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 9 Sekunden Lesedauer

GMÜND/​HOHENSTAUFEN (hs). Der Vertrag beinhaltet auch eine gemeinsame Weiterentwicklung der Staufer-​Denkmäler Burgruine Hohenstaufen, Schloss Wäscherburg und Kloster Lorch durch das „Schloss– und Burgenamt“ des Landes Baden-​Württemberg. Wobei, so kam gestern bei der Vertragsunterzeichnung wiederholt zum Ausdruck, die Kommunen selbstverständlich weiterhin das Sagen behalten werden. Vor dem Hintergrund der großen und glänzenden Geschichte des Herrschergeschlechtes der Staufer fördert die Vereinbarung verstärkt die gewachsene Struktur des historischen Miteinanders der Stauferstädte Schwäbisch Gmünd, Lorch und Göppingen. Mehrfach wurde bei der gestrigen Feierstunde ins historische Bewusstsein gerufen, dass die Stauferherrscher von ihrer hiesigen Wiege und Stammburg aus im Mittelalter gut 100 Jahre lang politisch und kulturell fast das gesamte Abendland bis zum Rand des Orients prägten. Ja, das Stauferreich bildete in jener finsteren Zeit der Kleinstaaterei einen ersten Versuch, ein vereintes Europa zu schaffen.
Fast 1000 Jahre später fällt nun Oberbürgermeister Guido Till ein ganz dicker Stein vom Herzen. Wie er zum Ausdruck brachte, kann Göppingen die Aufgabe für Erhalt und Pflege des Hohenstaufen, der auf städtischer Markung steht, nicht alleine schultern. Till hielt Rückschau auf viele Jahre des Ringen, Bemühens und Verhandelns über die Zukunft des Hohenstaufen. „Die Begriffe der Zuständigkeiten und des Kennenlernens haben für mich in dieser Zeit eine ganz neue Bedeutung gewonnen“, erzählte er mit Seitenblick auf die Landesbehörden. Doch nun seien alle Beteiligten glücklich über das Ergebnis. „Wir tun das jetzt für unseren Berg und für unser Land!“
Dr. Stefan Scheffold weilte gestern nicht nur als Finanzstaatssekretär in Hohenstaufen, sondern fast schon als Beauftragter für Kultur, Geschichte und Heimatpflege der Landesregierung. Der Gmünder Landespolitiker beschrieb, dass sich bei ihm auch ganz persönlich mit dem Hohenstaufen viele Kindheits– und Jugenderinnerungen verknüpfen. Dazu auch der Stolz auf diesen besonderen Ort der Landes– und Europageschichte. Staatssekretär Scheffold: „Die Nutzungs– und Kooperationsvereinbarung ist ein Meilenstein für die kulturelle und touristische Weiterentwicklung des Hohenstaufens. Denn künftig werden Stadt und Land hierbei eng zusammenarbeiten.“ Es sei wichtig, die Kulturdenkmale, den Menschen zugänglich und verständlich zu machen. Hierzu werde die neue Kooperation nun Konzepte entwickeln, um Kultur und Tourismus in der Stadt Göppingen und in der gesamten Stauferregion noch stärker zu beleben.
Dritter im neuen Staufer-​Bund ist der Schwäbische Albverein. Präsident Dr. Hans-​Ulrich Rauchfuß übergibt mit der Vereinbarung den Standort der Albvereins-​Hütte auf dem Hohenstaufen nach 106 Jahren in die Regie der Göppinger Stadtverwaltung. Durchaus auch mit Wehmut beschrieb Rauchfuß die Geschichte der Albvereins-​Präsenz auf dem Hohenstaufen, angefangen von der schlichten Schutzhütte bis zum heutigen Betonbau aus den 70er-​Jahren, den nun die Stadt Göppingen durch eine ansprechende und repräsentative Wandergaststätte ersetzen will. Pläne und Modelle wurden gestern bereits vorgestellt.
Vorgesehen ist nun auch eine bessere Visualisierung der Bedeutung, Größe und des Umfangs der Staufer-​Stammburg, von der nur wenige Mauern sichtbar sind. Im Vorgriff auf die Vereinbarung wurde die Ruine bereits im vergangenen Jahr durch das Land und die Stadt Göppingen für rund 200 000 Euro saniert.

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