Erneut fand in diesem Jahr die Gmünder Fronleichnamsprozession witterungsbedingt im Münster statt
Seit vielen Jahrhunderten wird Fronleichnam als das als das Hochfest des Leibes und Blutes Christi in der katholischen Kirche gefeiert. Das geschah auch gestern im Münster mit einem festlichen Gottesdienst. Danach war zum Fest in den Franziskaner eingeladen.
Freitag, 04. Juni 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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Immer wieder habe Jesus zu Lebzeiten es so getan, dass es zum Sakrament der Erinnerung an ihn geworden sei. Immer wieder habe er mit Menschen bei Tisch gesessen, doch nicht mit den Heiligen und Reinen, den Auserwählten und Edlen. Er habe die Ärmsten der Armen an seinen Tisch geladen: Menschen, die Liebe, Vergebung, Zuwendung und Erlösung brauchen, die nach Leben, nach Gemeinschaft hungern würden. Die Mächtigen von Staat und Religion hätten ihm das nicht verziehen. „Dass er sein Brot teilte und sich selbst mit jedermann abgab, dass er seine Liebe allen schenkte, keinen ausschloss und auch noch behauptete, so würde Gott an uns handeln, das war letztlich ein Grund für sein Sterben.“ In der Nacht der Entscheidung, in Jerusalem, kurz vor seinem Tod habe Jesu noch einmal zu Tisch geladen. Und auch hier seien seine Gäste nicht die Reichen und Schönen gewesen, sondern Judas, der ihn verraten, und Petrus, der ihn verleugnen sollte. Jesus sage die Sätze, die seinen Jüngern zu allen Zeiten kostbar und heilig sein werden und sein Vermächtnis, das wir immer wieder hören: „Nehmt und esst, das ist mein Leib für euch.“ „Nehmt und trinkt, mein Blut“, vergossen für die Sünden der Welt. Damit sei man gedanklich an jenem Punkt angelangt, der das Eigentliche von Fronleichnam erschließe. „Fronleichnam ist keine fromme Glaubensschau, kein katholisch-folkloristischer Beitrag zur Heimatgeschichte. Fronleichnam ist das Fest, das uns nach draußen führt. Wir gehen nach draußen mit dem, was unsere Mitte ist: Jesus Christus.“ Und an diesem Fronleichnamstag möge man daran denken, keinen auszuschließen und keinen zu vergessen: nicht die Verhungernden in den Elendsquartieren dieser Welt, nicht die Armen, und Arbeitslosen, nicht die Flüchtlinge und Kranken, nicht die Alten und Einsamen. Und auch nicht die, die schuldig geworden sind oder scheiterten und auch nicht die, deren Lebensentwürfe zerbrochen sind. Und schon gar nicht die, die Opfer wurden, auch Opfer der Kirche.
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