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Die Lourdes-​Grotte Iggingen ist für Bürger und Einheimische nun gefahrlos zu erreichen

Auch wenn es bis vor kurzem nicht einfach war, die Lourdes-​Grotte Iggingen zu Fuß zu erreichen, waren doch immer wieder Einheimische und auch Auswärtige dort anzutreffen. Im Rahmen der Flurneuordnung wurden nun Feldwege, ein Geh– und Radweg sowie ein kleiner Parkplatz vor der Grotte geschaffen. Von Nicole Beuther

Montag, 02. August 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 50 Sekunden Lesedauer

IGGINGEN. Somit können die Besucher künftig auf einfache und ungefährliche Weise die ehemals schwer zugängliche Grotte erreichen. Ein Zugewinn auch für die 50 bis 100 Bürger, die regelmäßig an Pfingstsonntag an der dortigen Maiandacht teilnehmen.
Dass die künstliche Nachbildung der französischen Lourdes-​Grotte so gut in Schuss ist, verdankt die Gemeinde dem ehrenamtlichen Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, darunter auch Albert Heinzmann, dem der Erhalt der Grotte so sehr am Herzen liegt, wie vielen Gmündern die Rettung des Salvators. „Ich will das Alte erhalten“, so der Igginger. Man dürfe das, was früher war, nicht verkommen lassen. Seit 2003 kümmert er sich um die Restaurierung der Lourdes-​Grotte. Derzeit noch mehr als bisher. Eine Rundumrenovierung steht an. So wurde der Weg gekiest und die Steine vom Moos befreit. Weiter standen Streicharbeiten an und auch das kleine Waldstück sowie die dortige Quelle werden wieder zum Leben erweckt. Albert Heinzmann gibt sich, genauso wie sein fleißiger Helfer, der namentlich nicht genannt werden will, sehr bescheiden. Er sei handwerklich begabt, so Heinzmann. Nicht mehr und nicht weniger. Bürgermeister Klemens Stöckle weiß das Engagement des Bürgers zu schätzen, lobt dessen herausragenden Arbeitseinsatz sowie dessen Können und Fleiß. Liebevoll habe sich Heinzmann um die Renovierung der Grotte gekümmert.
Diese wurde um 1900 von dem Maurer und Steinhauer Anton Kaiser sowie dem Altarbauer und Holzbildhauer Johannes Kaiser errichtet; das Grundstück stellte Familie Feil aus Iggingen zur Verfügung. Im Rahmen der Flurneuordnung möchte die Gemeinde das Grundstück, das sich derzeit noch in Privatbesitz befindet, erwerben.
Gerne erinnert sich Bürgermeister Stöckle an eine wahre Begebenheit, die sich um 1980 zugetragen hat. Damals habe die Großmutter einer Sinti-​Familie bei der Lourdes-​Grotte inbrünstig um die Genesung ihrer schwerkranken Enkelin gebetet. Diese wurde wieder gesund und die Angehörigen hätten, so Stöckle, danach jahrelang regelmäßig die Grotte besucht. Und mit dem damaligen Ortspfarrer Kessler sei eine Andacht zu Ehren der Mutter Gottes durchgeführt worden.
Auch heute noch schenkt die idyllisch gelegene Marien-​Grotte den Menschen Kraft und Hoffnung. So erinnert sich Albert Heinzmann gerne an die Frau, die jüngst immer wieder zur Grotte kam und für ihren schwer verunglückten Mann betete. Auch wenn sich die Höhle unweit der Landesstraße nach Böbingen befindet und manchesmal im Minutentakt Autos daran vorbeifahren, so ist es für viele, die hierher kommen doch ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit, ein Ort, an dem sie die Nähe zu Gott suchen und finden. Damals wie heute.

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