Treffen von Fahr– und Flugzeugen mit Porsche-Motoren in Heubach und Eröffnung der Flugschule unter neuer Leitung
Auf dem Flugplatz war am Samstag ein reges Kommen und Gehen. Martin Baur und Uwe Sauter, der in den frühen 80er-Jahren in die Entwicklung des Porscheflugmotors Typs PFM 3200 eingebunden war, eröffneten die Flugschule Heubach sowie einen Charterservice. Mit der Eröffnung verbanden sie auch das Porschetreffen. Von Karin Abele
Montag, 02. August 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
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Die stellvertretenden Bürgermeister Ellen Renz und Fritz Kraus lernten bei ihrem Rundgang einen Flugschüler kennen, der bei Fluglehrer Andreas Walliser seine erste Flugstunde nahm. Baur und Sauter freuen sich über das große Interesse; seit Mai bilden sie sieben neue Flugschüler aus, die aus dem Umkreis von 50 Kilometern anfahren, von denen gestern einer seinen ersten Alleinflug absolvierte – mit drei bis vier Landungen auf dem Heubacher Flugplatz. Diesen ersten Alleinflug bezeichnete Sauter als Highlight in einem Fliegerleben. Als alte Tradition, da für das Fliegen Gefühl von Nöten ist, bekommt der Flugschüler den Hosenboden versohlt und einen Blumenstrauß mit Wiesenblumen bis hin zu Brennnesseln überreicht.
Der Charterservice ist der „Interrent“ für Kleinflugzeuge. Jeder, der den Flugschein hat, kann sich dort eine Maschine mieten. Bei Michael Heilig bedankte sich Sauter ganz besonders für die zur Verfügungstellung des Platzes. Ellen Renz freute sich, dass der Traum vom Fliegen mit erfahrenen Fluglehrern an der Flugschule Heubach wieder möglich ist. Nachdem es bereits in den 60er Jahren eine Flugschule Kaiser gab, und in den 80er Jahren die Flugschule Heubach von weiteren Fluglehrern (Urban, Elsler, Brucker und Strobel) geführt wurde, sei die Stadt Heubach froh, dass die Einrichtung nun von einem so engagierten Team wie Uwe Sauter und Martin Baur und deren Lebensgefährtinnen Claudia Wertan und Angelika Heiß geführt wird. Das gute Flugwetter sah sie als Indikator für den Erfolg der Flugschule Heubach.
Im Flugzeugmodell Mooney wurde der Porscheflugzeugmotor Typs PFM 3200 einem Dauerlauftest unterzogen, so dass, das Flugzeug damit quasi zweimal komplett um die Welt geflogen wäre. Die Motoren sind ihrer Zeit voraus gewesen, ihr Vorteil liegt im kleinen Hubraum mit weniger Kraftstoffverbrauch, das bei diesem Motor normales Bleifreibenzin ist, mit dem auch die Autos fahren. Ebenso ist das Lärmschutzzeugnis für Flugzeuge ohne zusätzliche Aufwendungen möglich; es handelt sich um einen sehr leisen Motor, und auch die Landegebühr ist von Gewicht und Lärm der Maschine abhängig. Die Vorgaben für das Lärmschutzzeugnis wurden bereits 1985 unterschritten. Um mit diesem Motor jedoch ausreichen Absatz zu finden, muss man den amerikanischen Markt bedienen können. Die US-amerikanischen Motorfirmen wollten jedoch ihren Markt selbst bedienen. Von den ursprünglich 80 Flugzeugen Typ Mooney, die zwischen 1986 und 1989 gebaut wurden, gehört die in Heubach gezeigte Maschine einer Haltergemeinschaft aus fünf Piloten in Augsburg. Die D-EILH ist für Schulungszwecke zu groß, sie ist nur zu chartern; die anderen auf dem Platz stehenden Porsche-Flieger sind alles Kundenmaschinen des Service-Betriebs. Über Mittag waren die meisten Flugzeuge und ihre Eigentümer zum gegenseitigen Austausch auf dem Platz. Zu sehen waren auch ein Traktor mit Porschemotor und auch viele Porsche-Automobile der verschiedenen Serien aus allerlei Baujahren. Das Aufnahme-Team des SWR war zugegen; Uwe Sauter öffnete dafür die Motorhaube eines Flugzeugs und erläuterte nochmals die Vorteile des Motors und so manches technische Detail.
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