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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Zweites Oldtimer-​Treffen mit Ausfahrt bei der Gmünder Mercedes-​Benz-​Niederlassung /​Fast 200 Teilnehmer dabei

Manches Auto war älter als sein Besitzer. Voraussetzung war, um bei der 2. Oldtimer-​Ausfahrt von Mercedes-​Benz mitfahren zu dürfen, dass das Fahrzeug mindestens schon 30 Jahre auf dem Buckel hat. Manche aber waren schon über 80 Jahre alt, und der „wertvollste“, ein Mercedes 300 SL mit Flügeltüren, war immerhin Baujahr 1954. Von Heinz Strohmaier

Montag, 02. August 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 30 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Zum zweiten Mal hatte Mercedes-​Benz die Oldtimer-​Liebhaber zu diesem Treffen eingeladen. Zählte man im vergangenen Jahr etwas über hundert Teilnehmer mit 60 Fahrzeugen so waren am Samstagmorgen auf dem Parkplatz in der Lorcher Straße fast 100 Fahrzeuge mit etwa doppelt so vielen Teilnehmern dabei.
Los ging’s mit einem gemütlichen Weißwurst-​Frühstück im Schauraum von Mercedes, wo man nebenher den Film vom letztjährigen Treffen samt Ausfahrt (damals auf die Schwäbische Alb) anschauen konnte. Serviceleiter Armin Oesterle freute sich bei der Begrüßung über den großen Zuspruch und die wunderschönen Autos und wünschte eine unfallfreie Fahrt, die diesesmal in den Welzheimer und Schwäbischen Wald führte.
Eva Widmann und Leo Krieg hatten diese herrliche Tour ausgedacht und organisiert, so dass man beim Abschluss am Leinecksee von den Teilnehmern nur lobende Worte hören konnte. Bei Wurstsalat und alkoholfreien Getränken sowie Kaffee und Kuchen wurde noch gefachsimpelt und auch auf dem Parkplatz fanden sich wie am Vormittag in der Lorcher Straße genügend Hobbyfotografen ein, die die zum Teil einzigartigen Fahrzeuge ablichteten.
Etwa die Hälfte der Fahrzeuge waren von der Marke Mercedes, die andere Hälfte aber ein Sammelsurium aller in Deutschland bekannten – oder auch weniger bekannten – Marken. Da waren zwei silberfarbene Jaguar XK dabei, ein Bentley, ein 80 Jahre alter Ford oder eine Rarität wie der 75 Jahre alte rote Mercedes Cabrio vom Typ 500 K. Nur 90 Stück wurden in der Zeit zwischen 1934 und 1936 davon gebaut. Von null auf 100 km/​h benötigt das Gefährt mit seinen 100 PS stolze 19 Sekunden – jede lahme Ente fährt dem Besitzer heute davon. Doch darauf kam es weder damals noch heute an. So ein Auto sieht man nur bei solchen Gelegenheiten auf der Straße.
Das teuerste Stück aber war ein 300 SL Baujahr 1954 mit zwei Flügeltüren. Und dieses Modell erlebt derzeit seine Renaissance, denn Mercedes hat erst vor kurzem wieder ein Modell mit Flügeltüren auf den Markt gebracht. Rund 180 000 Euro muss man für das neue Prachtstück ausgeben, doch für das ältere Modell muss man schon das Vierfache hinblättern.
Die Besitzerin hat den SL erst vor einigen Wochen neu restaurieren lassen. Beim „besten Restaurator auf der ganzen Welt“, sagt sie. Und in der Tat hat Automobil Kienle in Heimerdingen weltweit einen guten Ruf. Über die Kosten schweigt die Besitzerin – warum sollte sie auch über den Preis reden? Solche Autos hat man und verkauft sie nicht.
Dass das Wetter am Samstag super mitspielte, war für die Cabriobesitzer eine Freude. Die anderen mussten schon das eine oder andere Fenster aufmachen, um die Hitze zu ertragen. Denn Klimaanlagen gab es damals noch nicht. Zum Glück führte die Strecke zum Teil durch den Wald, und da war nicht Geschwindigkeit gefragt. Nur die Fahrerin des „kleinsten aller Gefährte“, eine BMW Isetta, meinte beim Kaffee, man sollte vielleicht doch nicht so schnell fahren, damit sie nicht den Anschluss verpasse.
Ausfälle gab es zum Glück keine. Trotz der Hitze. Ein Beweis dafür, dass die Besitzer ihre Fahrzeuge gut pflegen. Hier noch ein kleiner Querschnitt von Marken, die bei der Tour auch dabei waren: Audi, NSU, VW Käfer, BMW 1500/​1800 und V 8, Porsche 1600 und 911, Lancia, Ford, Bentley, Jaguar, Fiat, Lancia, Peugeot, Opel und jede Menge Mercedes – und die kamen aus dem ganzen Land. Im nächsten Jahr wollen alle wieder dabei sein.

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