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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Der Hussenhofer Christian Saile liebt die Origami-​Kunst

Fasziniert von den Origami-​Kunstwerken einer Frau, die er bei einer Ausstellung getroffen hatte, begann Christian Saile vor vier Jahren selbst mit dem Origami-​Basteln. Angefangen hat er mit einem Frosch. Inzwischen haben sich weitere Werke hinzugesellt. Von Nicole Beuther

Donnerstag, 05. August 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 1 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​HUSSENHOFEN. Bis zu sechs Anfragen, an Kunstmärkten teilzunehmen, bekommt er zwischenzeitlich pro Jahr. Christian Saile nimmt höchstens an zwei Kunstmärkten teil. „Schule hat Priorität“, erklärt seine Mutter, Petra Oberthür-​Saile. Denn der Künstler ist gerade mal zehn Jahre alt, sechs war er, als er angefangen hat, sich der Origami-​Kunst zu widmen. Schon zuvor hat er gerne gebastelt, die japanische Kunst des Papierfaltens hat seine Leidenschaft für dieses Hobby vollends entfacht.
Mit seinem Taschengeld hat sich Christian damals sein erstes Anleitungsbuch für Origami-​Basteleien gekauft. Inzwischen haben sich unzählige weitere Bücher hinzugesellt. 50 Kreationen kennt der Schüler, der ab kommendem Jahr das Hans-​Baldung-​Gymnasium besucht, auswendig. Einige Modelle hat er auch schon selbst entwickelt. Dabei zeigt er sich sehr ideenreich. So hat er kürzlich einen kaputten Papierflieger nicht einfach weggeschmissen, sondern eine Fledermaus daraus gebastelt. Vieles entsteht in Sekundenschnelle – Tiere, Blumen und viele Dinge mehr. Sein größtes Werk ist ein Mobile mit 375 Kranichen. Etwas Ähnliches hatte seine Mutter einst im Prediger gesehen und gemeint: „Das hätte ich auch gerne.“ Kein Problem für ihren Sohn, der viel Zeit investiert hat, um seiner Mutter diese Freude zu machen. Auch wenn Petra Oberthür-​Saile selbst künstlerisch begabt ist – das Origami-​Basteln liegt ihr nicht, wie sie erzählt.
Nicht selten kommt es vor, dass der Schüler gefragt wird, ob es denn die Werke seiner Mutter seien, die er verkauft. Doch spätestens, wenn er bei den Ausstellungen anfängt, mit flinken Fingern eine Kreation nach der anderen zu schaffen, ist es vorbei mit der Fragerei – was bleibt, ist Staunen. Ein Wunderkind? Nein, ein ganz normaler Junge, der eben, anstatt Gameboy etc. zu spielen, lieber bastelt. Nicht nur mit Origami-​Papier. Auch Schokoladenpapier, Geschenkpapier oder Notizzettel kommen dabei zum Einsatz.
Beeindruckt davon waren auch seine Klassenkameraden in der Grundschule, die in unzähligen Pausen in den Genuss kamen, Christian Saile beim Basteln zuzusehen.
Im vergangenen Jahr wurde er sogar Radio7-​Land-​Weltmeister im Origami-​Falten und auch auf der Talentbühne des Ravensburger Spielelandes darf er auftreten. Durch die Teilnahme an solchen Veranstaltungen habe er auch gelernt, mit Geld umzugehen, freut sich seine Mutter. Auch fällt es dem Hussenhofer nicht schwer, vor vielen Leuten zu reden, beispielsweise in der Schule.
Vorbildlich auch sein soziales Engagement – so kommt ein Teil des Geldes, das er bei den Kunstmärkten verdient, Kindern in der Dritten Welt zugute, die Erträge des letzten Kunstmarktes, an dem er teilgenommen hat (Böbingen) flossen an die Aktion „Brot für die Welt“.
Tipps und neue Ideen bekommt Christian Saile beim Origami-​Verein Deutschland, dem er angehört. Alle zwei Monate trifft er sich mit anderen Origami-​Bastlern, darunter auch zwei Gleichaltrige. Die meisten Vereinsmitglieder, erzählt er, seien jedoch ältere Damen. Christian Saile ist zwar noch sehr jung, aber irgendwo doch schon ein ganz Großer.

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