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Es begann 1981 mit „Linnenzworch“ im Prediger — jetzt organisiert Rainer Koczwara Auftritte von Mario Barth in der Schleyerhalle

Vor sechs Jahren hatte er Mario Barth zunächst fürs Café Spielplatz gebucht und wich dann wegen der enormen Nachfrage aus ins Unipark-​Theater. Demnächst nimmt Rainer Koczwara den Comedian wieder unter die Fittiche — in der Schleyerhalle, an drei Tagen mit 30 000 Fans. Und die IMK, seine Konzertdirektion, wird 30 Jahre alt.

Donnerstag, 10. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 59 Sekunden Lesedauer

VERANSTALTER (rw). Er ist seit fast 20 Jahren Kleinkunstabo-​Veranstalter in Schwäbisch Gmünd, er hat sich um die Benefiz-​Gala fürs abgebrannte Klösterle im Stadtgarten gekümmert. Dort stand Rainer Koczwara am 26. September nach sehr vielen Jahren selbst wieder auf der Bühne, zusammen mit seinem Bruder Werner — was er seit den frühen 70-​er Jahren nicht mehr getan hatte. Der Organisator ist lieber hinter oder vor der Bühne, so gut wie nie darauf, obwohl sein ganzes Berufsleben seit 30 Jahren ums Bühnengeschehen, um Kabarett, Kleinkunst und um große Konzerte und Events kreist. „Ich bezeichne mich als Organisator, das ist mein Haupttätigkeitsfeld“, sagt er.
Der Mittfünfziger staunt schon selber, dass die IMK 30 wird (wo ist die Zeit geblieben?) Und dass erst jetzt eine IMK-​Website online geht (www​.imk​-konz​erte​.de). Die Initiative für Musik und Kleinkunst begann mit einem anderen Kürzel, das heute noch geläufig ist, dem Programmkino KKF. Rainer Koczwara war einer der Gesellschafter der Hawaraton GmbH, genauer: das „ra“ in der Mitte des Vornamen-​Kunstwortes.
Die IMK trat im April 1981 zum ersten Mal in Erscheinung, das KKF eröffnete im September des selben Jahres. Das erste Konzert fand im Prediger statt — mit der Mittelalterfolk-​Gruppe „Linnen-​zworch“, der Pantomimin Susan Reul und dem Comedian Roberto Capitoni, „den einzigen, den man heute noch kennt.“ Mit Eva Staller und Hans Braun, beide aus dem Manufaktur-​Umfeld, zog er die ersten Konzertveranstaltungen auf. Vielleicht wäre alles wieder eingeschlafen, wenn nicht 1982 das Angebot von der BAP-​Agentur gekommen wäre. Rainer Koczwara studierte schließlich bis 1983 und bis zum Vordiplom Mathematik und Informatik an der LMU in München. Mit der Eröffnung des Café Spielplatz zu den Landeskunstwochen 1987 verabschiedete er sich vom KKF, 1998 schied er aus dem Café-​Geschäft aus. Seitdem agiert er ausschließlich als Konzertveranstalter.
Die Programmgestaltung im Spielplatz liegt weiter in seinen Händen — daran und am Gmünder Kleinkunst-​Abo hängt er mit Herz und Seele. Ein bisschen Trauer schwingt mit, wenn er sich ans Unipark-​Theater mit seinem morbiden Charme erinnert, mit dem der Stadtgarten nicht mithalten kann: „Das Kleinkunst-​Abo hat sich nie erholt vom Abbruch des Unipark-​Theaters. Irgendwie nehmen die Tapeten und Mauern die Atmosphäre auf. Ein Neubau wird das nie haben. Gebäude besitzen eine Seele.“ Mittlerweile ist seine Aalener Kleinkunstreihe größer als die in Schwäbisch Gmünd, wo alles anfing. „Jetzt muss man warten, wie der Prediger wird.“ Die IMK zog bald Großveranstaltungen auf, zunächst in der Großsporthalle, Konzerte mit BAP, Herbert Grönemeyer und Ina Deter. Rainer Koczwara begann, Bands und Künstler für mehrere Auftritte zu buchen, in den Städten der Region und in Ulm, und so führte der Weg nach außen — heute ist die IMK in ganz Baden-​Württemberg aktiv.
Hilfreich waren dabei zweifellos die Kooperationen mit dem SWR und anderen Partnern, auch was die Entwicklung neuer Konzepte anbelangte, „Komik und Comedy“ Mitte der 90-​er etwa, das erste Comedy-​Kabarett-​Format im Fernsehen, das erfolgreich in Gmünd und anderen Städten aufgezeichnet wurde. Die „Wunderland-​Revue“, auch sie mit vielen Partnern im Jahr 2000 aufgezogen mit Lothar Hasl (SWR-​Marketing) und Michael Hörrmann, dem Leiter der Imagekampagne im Staatsministerium, war eine große Sache — sie vereinte die Sommerfestivals von 14 Städten, bestand aber nur zwei Jahre, „weil der Egoismus der einzelnen Festivals stärker war“. Und dann kam schon die Musikschulakademie Schloss Kapfenburg, deren Sommerfestival-​Organisator Rainer Koczwara seit zehn Jahren ist.
Wenn Rainer Koczwara über die IMK spricht, dann unweigerlich mit Abschweifungen und Anekdoten — es geht nicht anders bei einem, der das Künstler-​Fluidum so braucht wie die Luft zum Atmen und sich darüber freut, wenn welche, die in kleinen Cafés anfingen, ihren Weg gehen und Stars werden, die riesige Hallen füllen. Es bestätigt auch ihn.

Aus Anlass des 30-​jährigen Bestehens der IMK verlost die Rems-​Zeitung 3 mal 2 Karten für das Gastspiel von Mario Barth auf der VIP-​Tribüne in der Stuttgarter Schleyerhalle am Freitag, 18. Februar. Die drei Auftritte vom 17. bis 19. Februar sind seit langem ausverkauft, Karten gibt es keine mehr — nur hier als Geburtstags-​Bescherung. Also: Anrufen beim RZ-​Glückstelefon am Freitag, 11. Februar, in der Zeit von 11.30 bis 11.45 Uhr, Tel. 600 – 633.

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