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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Praxisnahes und ein bisschen Zukunftsmusik: Ausstellung der Abschlussarbeiten an der Hochschule für Gestaltung

Smartphones machen es möglich: Immer mehr Nützliches, manchmal bloß Spielerisches lässt sich auf den Screen zaubern und einsetzen. Aber es geht auch gerne viel größer – eine Straßenbahn dient schließlich auch der Kommunikation und Mobilität.

Donnerstag, 10. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 26 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Zum Ende des Wintersemesters 2010/​11 zeigt die Hochschule für Gestaltung Semester– und Projektarbeiten aller drei Bachelor-​Studiengänge — Kommunikationsgestaltung, Interaktionsgestaltung und Produktgestaltung sowie der Master-​Studiengänge Communication Planning and Design und Product Planning and Design.
„Arrivo“ versucht die Antwort auf die Frage zu geben, die sich vermutlich schon Millionen Bahn-​Fahrgäste gestellt haben: Wieso hängen immer zu wenige Wagen dran, wenn der Zug knallvoll ist, wieso aber fährt die Bahn andererseits häufig leere Waggons durch die Gegend? Marco Mayer hat sich in seiner Produktgestaltungs-​Arbeit zunächst einmal mit der Straßenbahn befasst und versucht, Angebot und Nachfrage im Nahverkehr in Einklang zu bringen. Bei „Arrivo“ handelt es sich um einzelne, kompakte Waggons, die je nach Bedarf und Höhe des Fahrgastaufkommens abgehängt oder angekoppelt werden können. Und? Dafür will der Absolvent gesonderte Zonen an den Haltestellen ausbauen. Die Züge würden dann nie leer oder kaum besetzt fahren, wie es heute bei Fahrten auf die Endhaltestelle hin der Fall ist. Mit ihrer asymmetrischen Formgebung und ihren luftig wirkenden großen Fensterflächen setzen sich die Waggons zudem vom bisherigen Erscheinungsbild ab. Die Stromschiene befindet sich im Boden, im Innenraum kann damit mehr Platz gewonnen werden. Spaß– und Sportgeräte für den Winter gibt’s schon längst. Zugegeben, der alte Rodel macht nicht so viel her, und ein Snowboard hat auch jeder. Fabian Puls ersann „Strike“ — ein Wintersportgerät auf Raupen, das die Fahreigenschaften eines Mountainbike besitzen soll. „Strike“ kombiniert Muskelkraft mit einem Elektro-​Antrieb. Dabei gibt es keine mechanische Kraftübertragung, ein Generator verwandelt die Tretbewegung direkt in elektrische Energie. Die dreibeinige Fahrwerkkonstruktion ist den dreirädrigen Liegefahrrädern abgeschaut.
Noch Zukunftsmusik ist ein „interaktives Planungstool“ (Felix Hohl, Stephan Beyer, Alexander Mergenthaler), aber die Technologie dafür könnte in den nächsten Jahren ausreifen: Die Darstellung von Echtzeit-​Hologrammen. Damit hätten es Architekt und Bauherr in der Tat leichter, an einem solchen „Planungstisch“ ihre jeweiligen Vorstellungen von der ersten Idee bis zu den fertigen Plänen des Bauantrags zu verdeutlichen.
Ein digitales Leitsystem am Beispiel Münchens exerziert Asaad El Salawi durch — mit Stele, Wegweisern, Smartphone und Brille. Die Stele besitzt den größten Informationsgehalt, bis hin zur Street-​View-​Ansicht, auf dem Smartphone lassen sich die wesentlichen Daten von Zielen und Routen anzeigen. Die Brille ist gewissermaßen ein Headup-​Display für Radler.
Wem solche Entwicklungen schlaflose Nächte bereiten, dem kann am Ende noch geholfen werden mit der Abschlussarbeit von Katrin Kramer: „Insomnia“. Die Broschüre befasst sich mit Schlafstörungen und ihren Behandlungsmöglichkeiten, gibt Tipps, wie man besser zur Ruhe kommt und besser (ein-)schlafen kann. Diese Broschüre soll im Gmünder Haus der Gesundheit künftig therapiebegleitend eingesetzt werden. Potenziell sehr nützlich könnte der Entwurf eines sozialen Netzwerks für Freiwilligendienste („Robin“) werden, den Martin Mayer und Paul Svoboda in ihrer Arbeit vorlegen.
Besonderes Augenmerk liegt auf den Absolventen der drei BA-​Studiengänge. Zum ersten Mal bei einer Semesterausstellung sind die Absolventen der Interaktionsgestaltung. Es ist die erste Generation dieses Studiengangs, die an der HfG gerade ihren Abschluss gemacht hat. In Zahlen: 22 Studierende erwarben in Produktgestaltung ihren Abschluss, 30 in der Kommunikationsgestaltung und 13 in der Interaktionsgestaltung. Derzeit sind 545 Studierende an der Gmünder Designschmiede eingeschrieben.

Semesterausstellung an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd (im Gmünd Tech, Marie-​Curie-​Straße), gleichzeitig Tag der offenen Tür. Öffnungszeiten: Fr, 11. Februar, und Sa, 12. Februar, je 10 bis 19 Uhr. Führungen: Freitag, 11 Uhr; Samstag, 11 und 14 Uhr. Eintritt frei.

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