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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Rettungsflieger-​Basis soll in den Ostalbkreis

Im Ostalbkreis entwickelt sich eine lebhafte Diskussion über einen neuen Standort für eine Rettungshubschrauber-​Basis. „Wir sind bei dem Thema im Spiel“, gab gestern im Gespräch mit der Rems-​Zeitung auch Landrat Klaus Pavel ein wachsendes Interesse seinerseits zu erkennen.

Donnerstag, 10. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 55 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Im Hintergrund stehen Überlegungen und auch gewisse Unstimmigkeiten im benachbarten Bayern, wo über eine Rettungsflieger-​Station nahe der Grenze zu Ostwürttemberg debattiert wird. Landrat Klaus Pavel verdeutlicht, dass er diesem Thema zunächst gar keinen so großen Stellenwert beigemessen habe. „Doch dann habe ich nachgeschaut und festgestellt, dass wir im Vergleich zur Situation in Bayern hier im Ostalbkreis noch ein weißer Fleck bei der Luftrettung sind.“ Ein Schreiben des Ostalbkreises ans Sozialministerium des Landes, das für die Luftrettungsplanung zuständig ist, liege dort bereits vor, „um uns ins Gespräch zu bringen“.
Landrat Pavels Idee ist eine wirtschaftliche und länderübergreifende Lösung, um die Luftrettung sowohl im Ostalbkreis als auch im westlichen Bayern zu verbessern. Jürgern Grieger, Rettungsdienstleiter des DRK-​Kreisverbands Schwäbisch Gmünd, bestätigt gleichfalls die Problematik und das Interesse an einer Verbesserung der Verfügbarkeit eines Rettungshubschraubers. Die Regel sei die, dass der Heli in 15 Minuten vor Ort sein müsse. Dieser Radius erreiche für die Station Ludwigsburg gerade mal den Bereich Lorch-​Waldhausen und Alfdorf. Für Gmünd und den ländlichen Raum wie Frickenhofer Höhe oder auch Bartholomä werde es schon schwieriger. In Richtung Süden stehen die Rettungsflieger aus Ulm parat. Notfalls werde auch die Basis in Nürnberg gerufen. Der „weiße Fleck“ im Ostalbkreis ist also Realität, so bestätigt der DRK-​Experte das Ansinnen des Landrats. Die Verhandlungen, so erklärt Pavel, stünden aber erst am Anfang einer Grundsatzentscheidung. Doch der Landrat zeigt sich optimistisch, dass die Überlegungen zugunsten einer Hubschrauberbasis im Ostalbkreis heranreifen. Erst in einem zweiten Schritt folge dann eine Untersuchung zur Frage des Stationierungsortes. Seine Favoriten sind die eh schon vorhandenen Start– und Landeplattformen auf dem Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd in Mutlangen sowie am Ostalbklinikum Aalen. Jeweils rund 1,7 Millionen Euro hätten diese Anlagen gekostet, die Tag und Nacht und bei Wind und Wetter anfliegbar, ja sogar mit Enteisungsanlagen ausgerüstet seien.
Eine weitere Standortmöglichkeit wird inoffiziell gleichfalls schon gehandelt, auch weil es sich ja gewissermaßen schon um eine Basis für Rettungshubschrauber handelt: Flugplatz Heubach mit kompletter flugtechnischen Infrastruktur und einer nagelneuen DRK-​Rettungswache unmittelbar angrenzend. Um Spritkosten zu sparen und auch die vergleichsweise günstigen Landegebühren zu nutzen, sind Rettungshubschrauber aus dem ganzen Land fast schon regelmäßig zu Gast in Heubach, verweilen auf dem Flugplatz auch gerne, um auf Folgeeinsätze zu warten. Experten bestätigen auch, dass Heubach im Vergleich zu denkbaren Standorten im östlichen Kreisgebiet bei kritischen Wetterlagen und geschützt vom Albtrauf weitaus häufiger nebelfrei ist.
Und auch nicht abwegig folgende Standort-​Idee, weil auch die Nähe zum Stauferklinikum gegeben: Auf dem Gmünder Teil der Mutlanger Heide befindet sich noch eine komplett erhaltene Plattform für schwere Transporthubschrauber der US-​Armee.

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