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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

„Wertetag“ am Staatlichen Realschullehrerseminar: Werte kann man nicht unterrichten, sie müssen vorgelebt werden

Werte kann man nicht unterrichten. Sie müssen gelebt und auch vorgelebt werden, auch und gerade an Schulen und von Lehrkräften. Das stellt besondere Anforderungen an den Lehrerberuf.

Freitag, 11. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 30 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (tl). Dieser Beruf hat für die Vermittlung von Werten und Orientierungshilfen bei jungen Menschen eine große Bedeutung. Darüber waren sich die über 200 Teilnehmer des ersten Wertetags am Schwäbisch Gmünder Realschullehrerseminar einig.
Referent der Veranstaltung, die im Rahmen der Einführungswoche von Kurs 28 am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Realschulen) stattfand, war Seminarrektor Dr. Werner Brendel. Neben seiner Lehrtätigkeit in Schule, Seminar und Hochschule ist er ausgebildeter Multiplikator für Wertorientierung und Persönlichkeitsentwicklung. Insbesondere in Bayern tritt als Referent in allen Phasen der Lehrerbildung auf. Sein Trainingskonzept hat er inzwischen in seinem Lese-​, Lern– und Arbeitsbuch „Werde zu deiner Persönlichkeit“ veröffentlicht.
Werteorientierung und Handel hängen zusammen
Werteorientierung und Handeln hängen eng zusammen, deshalb darf man über Werte nicht nur reden, sondern muss sie gemeinsam leben. Neben dem Elternhaus ist die Schule der wichtigste Ort, an dem Werten vermittelt werden.
Deshalb hat das Thema Wertevermittlung in der Ausbildung von Lehramtsanwärtern einen besonderen Stellenwert. Zahlreiche Studien belegten, dass das persönliche Vorbild der Lehrer für den Erfolg in der Werteerziehung ausschlaggebend ist. Angesichts einer zunehmenden Wertepluralität in unserer Gesellschaft gewinnt diese Tatsache zunehmend an Bedeutung.
Der Referent nahm die rund 170 Lehramtsanwärter von Kurs 28 sowie die Mitarbeiter des Realschulseminars mit auf eine gemeinsame Reise über zwölf Stationen in das „Land der Werte“. Bereichert mit vielen praktischen Beispielen, kleinen Anekdoten und Rollenspielen verdeutlichte Brendel das Thema des Wertetags „Erfolgreich durch werteorientierte Persönlichkeitsbildung“ an Themen wie „Der erste Eindruck“, „Vorbildwirkung“, „Kommunikationsformen“ oder „Pünktlichkeit und Zeitmanagement“. Alltägliche Phänomene zwischenmenschlicher Begegnungen wurden analysiert und die Problematik eines unbewussten und oberflächlichen Umgangsstils ins Bewusstsein gerufen.
Im Mittelpunkt stand dabei immer die Lehrerpersönlichkeit, ohne deren wertorientierte Haltung Erziehung nicht erfolgreich sein kann. Abgerundet wurde der Wertetag mit Beispielen aus der praktischen Unterrichtsarbeit, wie Werterziehung in der Lehrerausbildung und im schulischen Alltag umgesetzt werden kann.
Nach über vier Stunden schloss der Referent Dr. Werner Brendel seinen kurzweiligen Vortrag, der mit lang anhaltendem Applaus von allen Teilnehmern belohnt wurde.

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