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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Beim Thema Tunnelfilter bahnt sich ein technisches und auch politisches Pilotprojekt an

Landrat Klaus Pavel, Oberbürgermeister Richard Arnold und die Vertreter des Aktionsbündnisses „Pro Tunnelfilter“ haben sich gestern nach einem Gespräch mit Vertretern des Bundesforschungsministeriums hochzufrieden gezeigt. Eine wichtige Etappe in Richtung Realisierung des Pilotprojekts habe man erreicht.

Dienstag, 15. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 33 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Ministerialrat Wilfried Kraus, Abteilungsleiter für das Ressort Nachhaltigkeit, Klima und Energie im Forschungsministerium von Dr. Annette Schavan, und sein Mitarbeiter Dr. Christoph Rövekamp hatten beim gestrigen Spitzengespräch im Gmünder Rathaus über die umwelttechnologischen Fragen hinaus auch eine politische Überraschung im Berliner Reisegepäck: Sie gaben beim anschließenden Pressegespräch unumwunden zu verstehen, dass man auch aus Stuttgart 21 etwas gelernt habe. Denn neu und gewissermaßen auch ein politisches Pilotprojekt sei in der Gmünder Tunnelfilter-​Frage, dass nun die bürgerschaftlichen Kräfte von vorneherein eingeladen werden, um das „Design“ für die Ausschreibung der bevorstehenden Machbarkeitsstudie mitzugestalten. Ministerialrat Wilfried Kraus zeigte sich über die Bemühungen und auch Demonstrationen der Bürger in und um Schwäbisch Gmünd bestens informiert, vor allen Dingen auch tief beeindruckt: Sachlich und argumentativ werde dieser Protest zugunsten eines Technologie– und Forschungsprojekts vorgetragen. „Und nicht parteipolitisch!“ ergänzte hierzu auch der Gmünder Bundestagabgeordnete Norbert Barthle. Der hochrangige Ministeriumsvertreter Wilfried Kraus aus Berlin weiter: „Das wird für uns auch bundesweit zu einem Testfall, die Bevölkerung in solche Projekte noch frühzeitiger und enger einzubeziehen.“ Kraus sieht ein weltweites Interesse an Tunnelfilter-​Technologien, mithin auch Exportchancen, denn die wachsenden Verkehrsprobleme in den Megastädten dieser Welt seien nur mit Brücken– und Tunnelbauten zu lösen. Und für die aus Tunnelprojekten entstehenden Umweltfragen könnte sich aus einem Forschungsprojekt anhand des neuen B-​29-​Tunnels Schwäbisch Gmünd interessante Lösungsansätze ergeben. Wilfried Kraus hat im Arbeitstitel für die bevorstehende Machbarkeitsstudie drei Begriffe aufgenommen: Gesundheitspolitik, Ökologie und auch die Ökonomie. Bis Ostern wollen die Bürgerinitiative und das Aktionsbündnis „Pro Tunnelfilter“ ihre Fragestellungen und Zielsetzungen für die Ausschreibung der Machbarkeitsstudie formulieren. Dann folgen Ausschreibung und Bearbeitung (etwa sechs Monate). Zu Beginn des Jahres 2011 sei, so Wilfried Kraus, mit ganz konkreten Aussagen zu rechnen, ob der Ende 2012 fertige Tunnel das umwelttechnologische Pilotprojekt nachgerüstet bekommt. Alle Beteiligten zeigten sich dankbar, dass das Regierungspräsidium von sich aus bereits für eine entsprechende Vergrößerung der Technikkavernen im Lindenfirst gesorgt hat, so dass der Tunnelfilter-​Einbau möglich bleibt. „Gmünd wird jetzt Innovationslabor für eine neue Umwelttechnik, die möglicherweise weltweit Aufmerksamkeit findet“, freute sich Oberbürgermeister Richard Arnold.

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