Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Mut zur Zivilcourage: Die „Aktion Tu was“ macht mit Buswerbung auf sich aufmerksam /​Helfen ohne Selbstgefährdung

Der Arbeitskreis „Lebenswelt Jugend“, das Landeskriminalamt, die Polizei und die Firma Stadtbus Gmünd werben auf einem Bus für die „Aktion Tu was“ – eine Initiative für mehr Zivilcourage.

Mittwoch, 16. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 42 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rz). Das Thema ist unverändert aktuell: Ein Mensch wird unter den Augen anderer angepöbelt, bedroht oder sogar angegriffen – und viele schauen weg. Hier ist Zivilcourage gefordert. Oberste Regel dabei ist allerdings, mit Bedacht vorzugehen. Was der Einzelne tun kann, hat die Polizei nicht nur auf Plakaten und Flyern zusammengefasst. Auf einem Bus der Firma Stadtbus Gmünd wurden „Sechs Regeln für den Ernstfall“ angebracht, mit dem Logo der Aktion.
Bürgerinnen und Bürger werden aufgefordert, zu helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. „Niemandem darf es gleichgültig sein, wenn jemand bedroht oder geschlagen wird, oder wenn er beispielsweise Vandalismus im öffentlichen Raum beobachtet“, so Dr. Wolf Hammann, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes und Landespolizeipräsident von Baden-​Württemberg. „Jeder sollte verantwortlich handeln und sich darüber im Klaren sein, dass er selbst auch mal in eine ähnliche Situation geraten könnte. Dabei reicht es manchmal schon aus, mit dem Handy Hilfe herbeizurufen, um dadurch Schlimmeres zu verhindern, oder sich die Täterbeschreibung genau einzuprägen“. Mehr Bürgerengagement im öffentlichen Raum zu fördern ist das Ziel der „Aktion Tu was“ der Polizeilichen Kriminalprävention. Damit klärt sie die Bevölkerung auf, dass oftmals Kleinigkeiten genügen, um wirksame Hilfe in Gefahrensituationen zu leisten. Ein Patentrezept gibt es dafür allerdings nicht. Damit der Helfer nicht selbst zum Opfer wird, gilt es, die Situation richtig einzuschätzen und immer auch die eigene Sicherheit im Blick zu haben.
Sechs Regeln helfen im Ernstfall:
Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.
Ich beobachte genau, präge mir Täter-​Merkmale ein.
Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110.
Ich kümmere mich um Opfer.
Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.
Die wesentlichen Tipps der „Aktion Tu was“ sind auch als Info-​Kärtchen erhältlich. In einem begleitenden Faltblatt wird ausführlich erklärt, wie der Einzelne in Gefahrensituationen oder bei Straftaten praktische Hilfe leisten kann, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
Ermöglicht wurde die Aktion durch die Bereitschaft der Firma Stadtbus Gmünd auf Werbeeinnahmen zu verzichten und einen Bus mit den Folien dieser Kampagne bekleben zu lassen. Finanziell wurde das Projekt vom Landeskriminalamt und dem Förderverein „Aktion sichere Stadt“ unterstützt. Der Förderverein will am Thema dranbleiben, sagt Raimund Vogt – eine weitere Aktion werde kommen.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2748 Aufrufe
410 Wörter
4790 Tage 5 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4790 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2011/2/16/mut-zur-zivilcourage-die-aktion-tu-was-macht-mit-buswerbung-auf-sich-aufmerksam---helfen-ohne-selbstgefaehrdung/