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Das Ensemble „Bolero Berlin“ tritt am Samstag, 19. Februar, im Rahmen des Gschwender Musikwinters auf

Was für eine Headline: Die Berliner Philharmoniker kommen nach Gschwend. Allerdings nicht alle, das würde die Bühne in der Evangelischen Kirche dann doch sprengen.

Donnerstag, 17. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 55 Sekunden Lesedauer

KONZERT (len). Aber für sechs Musiker, von denen vier für das Berliner Sinfonieorchester spielen, das zu den weltweit führenden Ensembles zählt, wird Platz gemacht, damit am Samstag, 19. Februar, südamerikanische Musik, klassisch interpretiert, im Rahmen des Gschwender Musikwinters erklingen kann.
Dunkel, geheimnisvoll, und traurig wie die Liebe – so beschreibt Martin Stegner, der Gründer von „Bolero Berlin“, mexikanisch-​kubanische Boleros. Melodien, die ihn beim ersten Hören elektrisiert und in Bann gezogen haben. Und zwar so sehr, dass ihn der Gedanke, diese Musik selbst zu spielen, nicht mehr los ließ. Er hatte auch gleich eine klare Vorstellung wie diese Musik dargeboten werden sollte – fein, klassisch und kammermusikalisch. Die Instrumentierung stand für ihn ebenfalls sofort fest. „Mir schwebte ein dunkler Klang vor. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich Bratschist bin.“
Für diesen dunklen Klang wünschte er sich, neben der Viola, eine Bassklarinette, einen Kontrabass, ein Klavier und eine Jazzgitarre. Selbst Bratschist bei den Berliner Philharmonikern, fragte er bei seinen Kollegen an – und stieß auf begeistertes Interesse bei dem Bassklarinettisten Manfred Preis, dem Bassisten Esko Laine und Raphael Haeger.
Letztgenannter ist bei den Berliner Philharmonikern Schlagzeuger, doch Martin Stegner wusste, dass er ausgezeichnet Klavier spielt und ein Faible für südamerikanische Musik hat. Komplettiert wird das Sextett durch Helmut Nieberle an der Jazzgitarre und Daniel „Topo“ Gioia. Letzteren entdeckte Martin Stegner, ganz modern, im Internet und fand mit dem gebürtigen Argentinier den perfekten Percussionisten für die Gruppe. In einzigartiger Weise kombinieren sie mexikanischen und kubanischen Bolero, Danzon und Tango mit den unvergleichlichen Elementen des Jazz.
Sie interpretieren sie elegant und ausdrucksstark und sind Meister der Improvisation. Mit welcher Liebe und Hingabe sie der südamerikanischen Musik verbunden sind, drückt sich in ihrer kraftvollen und doch zartfühlenden Performance aus, die das Publikum verzaubert und vereint. „Bolero Berlin“ pflegt einen tiefen, etwas basslastigen Klang, der durch das fein abgestimmte Zusammenspiel in vielen Nuancen changiert, gelegentlich in die Höhe ausbricht und dadurch eine intensive und betörende Wirkung erzielt.
Die Süddeutsche Zeitung beschreibt das Ensemble als „Philharmoniker, die mit so viel Feuer und Zartheit Tango und Bossa Nova spielen, dass man die Beine nur mit Mühe zur Ruhe zwingen kann“. Im Repertoire finden sich unter anderem bekannte Stücke wie Besame Mucho, eigentlich eine Opernmelodie einer Arie der Nachtigall aus „Goyescas“des spanischen Komponisten Enric Granados, Werke von Astor Piazzolla, der längst Einzug in die Welt der Klassik gehalten hat, bis hin zu Kompositionen von Kurt Weill.

„Bolero Berlin“, Evangelische Kirche Gschwend, 19. Februar, 20 Uhr.
Karten gibt es an allen bekannten
Vorverkaufsstellen, im bilderhaus unter 07972 — 722 22 und online auf
www​.bilder​haus​.de.

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