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Nachrichten Ostalb

Ein Jahr Bildungsbüro Ostalb bei der Landkreisverwaltung /​Anette Frey berichtet über die Aktivitäten der vergangene Monate

Nach erfolgreicher Teilnahme des Ostalbkreises am „Impulsprogramm Bildungsregion“ des Landes hat das Bildungsbüro Ostalb im Februar vergangenen Jahres seine Arbeit aufgenommen. Zum einjährigen Bestehen berichten Landrat Klaus Pavel und die Leiterin des Bildungsbüros, Annette Frey, über die Aktivitäten der vergangenen Monate.

Donnerstag, 17. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

OSTALBKREIS (pm). „Dass Bildung und lebenslanges Lernen sowie Wissenschaft und Forschung die Megathemen der Zukunft sind, ist nichts Neues“, betont Landrat Klaus Pavel. „Neu und innovativ ist allerdings, dass wir uns auf Kreisebene als einer der ersten Landkreise zur Bildungsregion Ostalb zusammengefunden haben und sich damit erstmals schulische Bildungsträger und außerschulische Institutionen zusammenschließen, um die Bildungsqualität innerhalb des Ostalbkreises zu verbessern und weiter zu entwickeln. Denn die Leistungsfähigkeit unseres Bildungssystems ist eine entscheidende Säule zur Sicherung unseres Wirtschaftsstandortes, der auf qualifizierte Nachwuchskräfte angewiesen ist.“
Optimale Bildungschancen für alle Kinder, und insbesondere für Kinder mit Migrationshintergrund, zu schaffen, ist vorrangiges Ziel der Bildungsregion Ost-​alb. Gemeinsam mit der sogenannten Steuergruppe, die unter Vorsitz des Landrats tagt und mit Bürgermeistern aus Aalen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Lauchheim sowie Vertretern des Staatlichen Schulamtes Göppingen und des Regierungspräsidiums Stuttgart besetzt ist, haben Annette Frey und ihr Mitarbeiter Volker Zimmer in den vergangenen Monaten an drei thematischen Schwerpunkten gearbeitet.
„Bereits heute werden im Ostalbkreis Bildung und Weiterbildung groß geschrieben. Die Vielzahl an schulischen und außerschulischen Bildungsträgern, Hochschulen und anderen Institutionen, die unglaubliche Zahl an Projekten und Kooperationen aufzunehmen und der Bevölkerung in einem Bildungsportal zugänglich zu machen, ist unser erstes ehrgeiziges Anliegen“, erzählt Annette Frey.
Mit der Einrichtung des virtuellen Bildungsportals sollen alle mit Bildung im engeren und weiteren Sinne verbundenen Themen auf einer Homepage dargestellt werden. Eltern und das pädagogische Fachpersonal finden hier Informationen und Hilfen rund um das Thema Bildung. Über eine Ostalbkreiskarte werden Angebote vor Ort in den Gemeinden ansteuerbar sein, aber auch wichtige Adressen für Erziehungs– und Lernhilfen sollen leicht zugänglich gemacht werden. Auch für die Bildungsanbieter selbst sieht Frey Vorteile. „Das Bildungsportal wird eine wichtige Plattform sein, um sich zu präsentieren und die Angebote anderer Anbieter kennen zu lernen und sich zu vernetzen. Als Online-​Start haben wir den Frühsommer geplant“, informiert die Leiterin des Bildungsbüros, die derzeit daran arbeitet, das bereits programmierte Grundgerüst des Portals mit vielen detaillierten Inhalten zu füllen.
Mit der Sprachförderung muss so früh wie möglich begonnen werden
In Zusammenarbeit mit der Abteilung Schulpädagogik/​Empirische Schulforschung der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd arbeitet das Bildungsbüro derzeit an einem ersten Bildungsbericht für den Ostalbkreis, auch das wurde dieser Tage deutlich. „Diesen Bildungsbericht sehen wir als eine Art von Monitoring, das uns einen Überblick über unsere Besonderheiten und Entwicklungspotenziale geben soll. Außerdem erhoffen wir uns durch den Bildungsbericht neutrales und gesichertes Grundlagenmaterial für politische Diskussionen und Maßnahmenpakete“, betont Landrat Klaus Pavel. Der Bildungsbericht wird sich grundsätzlich zwar auf die Kreisebene beziehen, exemplarisch werden aber auch Daten der Großen Kreisstädte Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd sowie der Gemeinde Gschwend und der Städte Heubach und Bopfingen dargestellt sein. Voraussichtlich im April 2011 wird der Bildungsbericht dem Kreistag vorgestellt werden, weitere Maßnahmen zur Entwicklung einer nachhaltigen Bildungsstrategie mit Handlungsschwerpunkten im Ostalbkreis werden folgen.
Im März startet ein neues Fortbildungsangebot
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des vergangenen Jahres war das Thema Sprachförderung. Nachdem viele Untersuchungen zeigen, dass mangelnde Sprachkenntnisse die Ursache sind für Misserfolge beim Durchlaufen des Bildungssystems, hat das Bildungsbüro „good-​practice-​Beispiele“ für Sprachförderungsmaßnahmen zusammengestellt und ergänzend Daten erhoben, um den derzeitigen Stand der Sprachförderung im Ostalbkreis zu erheben. Aktuelle Erkenntnisse von Neurowissenschaftlern, die im Übrigen auch durch Erkenntnisse aus dem Sozialbericht 2010 des Ostalbkreises bestätigt werden, verdeutlichen, dass mit der Sprachförderung so früh wie möglich begonnen werden muss.
Annette Frey: „Sowohl die im letzten Jahr gewonnenen Ergebnisse der Eingangsschuluntersuchung als auch die Ergebnisse unserer Befragung von 252 Kindertageseinrichtungen und 101 Grundschulen im Ostalbkreis machen deutlich, dass bislang nicht alle Kinder ausreichend gefördert werden konnten. Deshalb sind wir mit allen zum Thema Sprachförderung im Ostalbkreis relevanten Bildungsträgern und Fachberatungen aus dem Elementar– und Primarbereich in Kontakt, um ein Konzept zum Thema Sprachförderung/​Frühe Bildung/​Integration und Netzwerkbildung zu erarbeiten.
Ein Sachstandsbericht zur Sprachförderung 2010 wird derzeit erstellt und steht in Kürze zur Verfügung.“
Ganz neu entwickelt wurde vom Bildungsbüro gemeinsam mit dem Kolping-​Bildungswerk Schwäbisch Gmünd nun eine Weiterbildung für Erzieher und Grundschulpädagogen unter dem Titel „Sprachreich — Theaterpädagogik und Sprachförderung“. In vier Modulen — beginnend ab Ende März bis November 2011 — werden verschiedene Medien und Methoden vorgestellt, um Kindern eine Sprache anregende Umgebung zu gestalten und im Alltag Situationen zu erkennen und zu unterstützen, in denen sich Kinder Sprache spielerisch aneignen können. Neben der Vermittlung basaler Elemente der Sprachförderung wie z. B. auditive Wahrnehmung, Artikulation und Satzbildung werden Spiele und Übungen angeboten, die über Rhythmus, Körperempfinden, Klang und Geräuschen die Möglichkeit geben, Sprache ganzheitlich zu erfassen. Informationen hierzu gibt es beim Kolping-​Bildungswerk Schwäbisch Gmünd, Tel. 0 71 71/​1 81 91 – 70 oder unter www​.bil​dungsre​gion​.ostal​bkreis​.de.
Das Bildungsbüro Ostalb stellt in diesem Zusammenhang hier auch methodisch-​didaktische Hinweise zum Thema Sprachförderung, einen Überblick über die aktuellen (Finanzierungs-​) Modelle von Land und Bund sowie eine Übersicht über weitere Fortbildungsangebote zur Sprachförderung im Ostalbkreis zur Verfügung.

Das Bildungsbüro Ostalb hat seinen Sitz in der Außenstelle des Landratsamts auf dem Hardt in der Oberbettringer Straße 166 in Schwäbisch Gmünd. Annette Frey und Volker Zimmer stehen als Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Bildung zur Verfügung (0 71 71/​32 – 43 66 oder unter www​.bil​dungsre​gion​.ostal​bkreis​.de.

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