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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Patt im Logo-​Wettbewerb zur Landesgartenschau

Zwei Seelen, ach, wohnen in der Brust des Aufsichtsrates der Landesgartenschau-​GmbH. Dieser traf sich am Donnerstagabend zu einer vierstündigen Sitzung, um das Logo und das Kommunikationskonzept der Landesgartenschau auszuwählen. Spannend, für die Gmünder, die endlich wissen wollen, wie das Zeichen aussieht – und lukrativ für das Büro, das den Auftrag erhält.

Samstag, 19. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 9 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Es kam anders. Nämlich zum Patt, und die Entscheidung zwischen dem Entwurf des Stuttgarter Büro Artismedia/​Echolot Public Relations sowie dem Gmünder Büro Lehmann & Roth wird erst Anfang März fallen. Dem Aufsichtsrat, vertreten durch 16 stimmberechtigte Mitglieder, hatten zunächst die Entwürfe von 38 Büros vorgelegen. Prof. Dr. Franco Rota, Prorektor der Stuttgarter Hochschule für Medien, hatte einen nützlichen Kriterienkatalog erstellt, der den Aufsichtsräten helfen sollte. Zunächst wurden acht Entwürfe ausgewählt, in einem weiteren Durchgang blieben drei übrig. Bei der Abstimmung kam es zum Patt zwischen den genannten zweien. „Dann wollten wir es nicht mehr übers Knie brechen“, so OB Richard Arnold gestern im Rathaus.
Dort präsentierten die beiden Büros ihre Entwürfe der Presse. In der Tat: diese Entscheidung ist schwer, ganz schwer unter gestalterischen Gesichtspunkten. Denn beide Entwürfe erreichen eine enorme Stringenz und Schlüssigkeit. Doch in ihrem Charakter sind sie so gegensätzlich, wie sie es nur sein können. In der großen Linie entsprechen sie zwei Lebenshaltungen – hier die romantische und verspielte, dort die moderne, klare und sachliche. Was Modularität und Variantenreichtum anbelangt, stehen sich die beiden Konzepte in nichts nach, und beide fächern ein ähnlich frisches Farbspektrum auf. Beide sind höchst unterschiedliche Kinder des selben Geistes zeitgenössischer Gestaltung, beiden nehmen auch Einflüsse auf, die derzeit Mode sind. Beide Konzepte sind beispielsweise für ein Leitsystem auch noch nach 2014 brauchbar.
Für Artismedia erläuterten Thomas Kurrle und Bernd Münchinger den „Zahlen-​Zauber“. Der Entwurf basiert schlicht auf der Jahreszahl „2014“. Die blaue Zwei biegt sich zu den Gewässern Rems und Josefsbach; die rote Null wird zum Wappenschild, der das Einhorn in traditioneller, also schnörkeliger Form zeigt; hinter der grüngelben „Eins“ taucht der Fünfknopfturm auf, und die grüne „Vier“ verwandelt sich in eine prächtig gedeihende, wuchernde Botanik. Den vier Gartenschau-​Elementen Wasser, Stadt, Historie und Natur sind die vier Farben zugeordnet, mit deren Hilfe ableitbare grafische Module entstehen und die sich auch auf den diversen Werbemitteln wiederfinden – vom Kugelschreiber bis zur Fahnenstange und zum „Roadshow“-Omnibus, von der Smartphone-​App zum Leitsystem. Auch der Slogan erhält eine Hierarchie. Das Hauptmotto „Aufatmen! Gartenpracht und Staufermythos“ wird vielfältig variiert. Artismedia will während der ganzen Gartenschau in Gmünd präsent sein.
Für Lehmann & Roth stellten André Lehmann und Florian Hägele das Konzept vor. Ihr Grundgedanke: „Aufbruchstimmung und Dynamik“. Als Grundform wählten sie ein Dreieck mit einer abgerundeten Ecke. Acht Dreiecke ordnen sie zu einer „Bildmarke mit hohem Wiedererkennungswert“ – einer Blume. Das Logo wird nicht überfrachtet, aber es spricht die Betrachter auf einer emotionellen Ebene an. Modularität und Variabilität stehen für Vitalität. Der Slogan „Isch des schee“ ist vorläufig, möglich wäre auch etwas nach der Linie „Tradition blüht auf.“ Weil die Anmutung der Entwürfe die Wahl so schwer macht, will der Aufsichtsrat im März vor allem die Kommunikationsstrategie der beiden Büros unter die Lupe nehmen und zum Kriterium machen.

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