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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Vor der Renaturierung am Josefsbach stehen kurioserweise umfangreiche Rodungsarbeiten

Nicht nur am Gamundia-​Boulevard, sondern auch am „Grünen Band“ (Grabenallee/​Josefsbach) sind nun die Arbeiten für Landesgartenschau und Stadtumbau so richtig auf Touren gekommen.

Samstag, 19. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 17 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Damit Neues wachsen kann, muss manchmal Altes weichen. Diese Regel sorgt für ein Fortkommen in der Natur, wie Land– und Forstwirte oft beschreiben. Fast täglich sind die beiden Landesgartenschau-​Geschäftsführer Karl-​Eugen Ebertshäuser und Manfred Maile auf der nunmehr gut einen Kilometer langen Baustelle unterwegs, um auch mit den Passanten und Schaulustigen über die Veränderungen zu reden. Denn der teils gewaltige Einschnitt durch die gegenwärtigen Rodungsarbeiten an den Uferböschungen des Josefsbachs müssen erklärt sein. Zunächst beruhigt Karl-​Eugen Ebertshäuser: Die eigentliche „Grabenallee“ mit ihren vertrauten Großbäumen bleibe unangetastet, mit Ausnahme der Krokuswiesen, deren Sperrung und Befahrung in diesem Frühjahr ausnahmsweise in Kauf genommen werden muss. Denn die Baumfällungen und Auslichtungsarbeiten im verwilderten Buschwerk müssen noch ganz schnell vor Beginn der Vegetationszeit bzw. mit Rücksicht auf die herannahenden Frühlingsgefühle in der Vogelwelt durchgezogen werden. Die Rodungsaktionen, so erklären die Landesgartenschau-​Macher weiter, sind die Voraussetzung für mehrere Ziele. Die teils betonierten Böschungen sind, wie allein der Augenschein zeigt, längst fällig für eine grundlegende Sanierung. Schließlich will man den Josefsbach zugunsten einer größeren Artenvielfalt von seinen ökologisch widersinnigen Betoneinfassungen befreien. Das Bachbett wird höhergelegt, die Böschungen abgeflacht. Es entsteht dann neben neuen Flanierwegen sowie Erlebnis– und Aufenthaltsflächen ein renaturiertes Gefüge von Bach und Wiesen, aus dem eine weitaus größere Tier– und Pflanzenvielfalt entstehen kann als dies in der bisherigen einbetonierten Kanalrinne der Fall war. Ganz erstaunlich und empfehlenswert ist der nun freigeschlagene Blick auf die rund 100 Jahre alte Karl-​Olga-​Brücke. Die hat es dem technischen Chef der Landesgartenschau-​Planung ebenso angetan wie die mittelalterliche Bogenbrücke am Fünfknopfturm. Die bauliche Substanz der Karl-​Olga-​Brücke wird seit gestern von Fachleuten unter die Lupe genommen. Für Karl-​Eugen Ebertshäuser ist jedoch felsenfest klar, dass dieses repräsentative, jedoch renovierungsbedürftige Brückenbauwerk auf alle Fälle erhalten bleiben müsse.

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