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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Günther Dangelmaiers Buch über den „Alten Friedhof zu Hussenhofen“ ist fertiggestellt

Das von der RZ begleitete Bemühen Günther Dangelmaiers, dem „Alten Friedhof zu Hussenhofen“ ein Denkmal zu setzen, ist gelungen. Im Juni soll sein Büchlein veröffentlicht werden. „Ich freu mich drauf“, erklärt er und dankt allen, die ihn unterstützen.

Donnerstag, 24. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 32 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​HUSSENHOFEN (rz). Vom Bebauungsplan 1920 bis zur Stilllegung 1971 hat Günther Dangelmaier alles recherchiert, jede Baumaßnahme festgehalten und von der ersten Toten, Barbara Schleicher, bis zum letzten, Josef Hägele, allen ein Denkmal gesetzt — denn heute erinnert nichts mehr an die 350 Gräber, an denen einst Menschen Abschied nahmen, trauerten, gedachten. Nicht ein Name fehlt auf Dangelmaiers Totentafel. Lebensläufen wird nachgespürt, die Geschichte der Soldatengräber erzählt und in Wort und Bild dokumentiert, wie die Hussenhofer einst ihre Toten beerdigt und Tage wie Allerheiligen und Allerseelen gestaltet haben. Hinter jedem Namen auf diesem Friedhof verbirgt sich ein Lebenslauf, von dem zu berichten sich lohnt — ganz gleich, ob die Toten hier bestattet wurden, oder ob ihrer nur auf Tafeln gedacht wird, weil sie in Russland oder Frankreich geblieben sind, gar in Nordafrika oder Indochina. Unter anderem Soldat Hans Fritz liegt hier, dessen Sterben am 22. April 1945 in „Röhrles Hütte“ – wo er und Mitgefangene offenbar von den Amerikanern verhört wurden – Theodor Zanek dokumentierte .
Mittelpunkt des alten Gottesaackers war und ist ein 1888 von Vinzenz Funk, dem Christenbauer, gestiftetes gusseisernes Kreuz, das einst auf dem Kirchweg zwischen Hussenhofen und Herlikofen zu finden war. 1936 erhielt der Friedhof ein weiteres Wahrheichen, das vom Gmünder Steinhauermeister Beutel geschaffene Kriegerdenkmal, das dann an Allerseelen eingeweiht wurde, auch dieses Zeugnis der Vergangenheit findet sich bis heute.
Damit so viele Erinnerungen wie möglich der Nachwelt erhalten bleiben, hat der Mann, der auch das Archiv des Musikvereins Cäcilia buchstäblich verkörpert, unter anderem die Lebensläufe der drei Geistlichen festgehalten, an die der Friedhof erinnert. Ihre Gräber sind geblieben, doch wie die gesamte Anlage gerieten auch sie allmählich in Vergessenheit, nachdem 1996 das letzte Grab eines Gemeindemitglieds durch Rasen ersetzt worden war. Die Jahre, die folgten, waren dem Dornröschenschlaf vorbehalten. Immer mehr verkam und verwilderte die Anlage. Erst die Initiative einiger Ehrenamtlicher — der damalige Ortsvorsteher Johannes Schmid, Malermeister Alois Sachsenmaier, Gartenexperte Thomas Beyer und Günther Dangelmaier wurden aktiv – vor einigen Jahren machten den Alten Friedhof wieder präsentabel.

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