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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Casting für den neuen Kurzfilm im Rahmen des 18. internationalen Kinder-​Kino-​Festivals statt

Einer wahrer Casting-​Marathon fand am Samstag im Turm-​Theater statt. Mehr als 60 Jungs und Mädchen aus der gesamten Region haben sich für die fünf Hauptrollen im neuen Kurzfilm beworben, der im März im Rahmen des Kinder-​Kino-​Festivals produziert wird. Von Jessica Schön

Montag, 28. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 53 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. „Kannst du denn mal eine richtige Zicke spielen?“ – die zwangsläufig kritische Jury stellte die jungen Bewerber oftmals vor keine leichten Aufgaben. Aber Anna und Marcia, die sich zusammen mit Chrissi und Vanessa beworben haben, meisterten diese Aufgabe sehr gut. Mit ein bisschen Glück sind sie dabei, wenn für das Kinder-​Kino-​Festival (KiKiFe) ein neuer Kurzfilm gedreht wird.
Mit selbst ausgedachten Alltagsszenen, Sketschen von Altmeister Loriot oder einer kleinen Szene aus Shakespeares „Sommernachtstraum“ – um die Jury von sich zu überzeugen, ließen sich die Kinder einiges einfallen.
In diesem Jahr wurde beim Casting ein neuer Bewerberrekord verzeichnet: 60 junge Gesichter stellten sich der Bewertung der Jury, um eine der fünf begehrten Hauptrollen zu bekommen. Interessanterweise hatten sich dreimal mehr Mädchen beworben als Jungs. „Es scheint, dass sich Mädchen lieber vor der Kamera bewegen als Jungs“, mutmaßt Jurymitglied Ralph Häcker.
Dass die Jungs allerdings nicht weniger talentiert sind, bewies der zwölfjährige Lukas. Er stellte sein Talent in einem selbst ausgedachten Arztgespräch unter Beweis, in dem er in Sekundenschnelle vom Schwäbischen ins perfekte Hochdeutsche wechselte und umgekehrt. Walter Deininger stellte dem quirligen Jungen dann eine knifflige Improvisationsaufgabe: Er solle einen Betrunkenen spielen und nebenbei erklären, was gut an Alkohol sei – eine Aufgabe die Lukas ebenfalls sehr gut gemeistert hat.
Um das Thema Alkohol und dessen Missbrauch durch Kinder und vor allem durch Jugendliche soll es in diesem Jahr in dem Kurzfilm gehen. „Da wir im letzten Jahr einen witzigen Kurzfilm gemacht haben, wollten wir uns in diesem Jahr wieder einem ernsteren Thema zuwenden“, so Häcker. Das Thema Alkohol und dessen Gefahren ist auch ein wichtiges Anliegen für den neuen Sponsor des KiKiFes, der AOK. „Der Alkoholmissbrauch nimmt immer mehr zu“, erklärte Renate Simblet von der AOK. Um gegen diese neue Mode anzukämpfen, soll der Kurzfilm auch zur Suchtprävention verwendet werden. In Zusammenarbeit mit den Suchtbeauftragten des Landes und der Stadt soll dieser auch in den Schulen gezeigt werden.
Der Titel des bereits siebten Festival-​Kurzfilms lautet „Volle Pulle“. Gedreht werden soll in diesem Jahr vor allem an der Schiller-​Realschule in Gmünd. Dort wird es auch eine „Massenszene“ geben, an der dann auch die Kandidaten beteiligt werden, die keine der begehrten Hauptrollen ergattern konnten.
Am Ende werden nur fünf der Kandidaten eine der Rollen bekommen. Kinobetreiber Walter Deininger, Ralph Häcker vom Kulturbüro, PH-​Medienmann Wolfgang Maier, Ines Erhard von den „Musical Kids“ sowie Drehbuchautor und Regisseur des Kurzfilms Gerhard Weber stehen bei der Auswahl vor wahrlich keiner einfachen Aufgabe. „Wir haben so viele junge Talente heute gesehen und da fällt die Auswahl wirklich schwer“, so Weber. „Aufgrund des Herrenmangels müssen wir zuerst die beiden männlichen Rollen besetzen und uns dann die weiblichen Gegenparts zu den beiden Jungs passend auswählen.“
Ralph Häcker war ganz begeistert angesichts dieser jungen Talente. „Es war toll zu sehen, dass es hier schon kleine große Persönlichkeiten gibt,“ so das Jurymitglied. Bewusst wurde von der Jury entschieden, dass alle 60 Kinder zum Vorsprechen eingeladen werden, auch wenn so ein fünfstündiger Casting-​Marathon entstanden ist, bei dem jeder Kandidat nur etwa fünf Minuten Zeit hatte, sich zu präsentieren. Das Einzugsgebiet des KiKiFe scheint sich derweil weiter zu vergrößern: So kamen am Samstag auch Bewerber aus Esslingen, Ellwangen, Giengen oder Heidenheim.
Gedreht wird der Kurzfilm in der vorletzten Märzwoche und die Premiere wird dann am 27. März bei der Abschlussgala des KiKiFes sein. Ton, Kamera und Licht – die elementaren Bestandteile des Films werden auch in diesem Jahr wieder von Günter Moritz von TeamWerk zur Verfügung gestellt, der schon in den vergangenen Jahren das Kurzfilmprojekt in seiner alten Heimatstadt Gmünd unterstützt hat. In seinem Filmseminar wird Moritz den Kindern dann am Drehort erläutern wie genau ein Film entsteht – ein Blick, als ob man selbst hinter der Kamera stehen würde. Finanziert werden das KiKiFe sowie die Kurzfilmproduktion von der Landesanstalt für Kommunikation. Das Programm des KiKiFe wird am 10. März vorgestellt.

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