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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Tunneldurchschlag: Viele Ehren– und Zaungäste erlebten den historischen Moment

Rund 600 Ehren– und Zaungäste sowie „Mutbürger“, die fürs umwelttechnologische Zukunftsprojekt Tunnelfilter demonstrierten, wohnten gestern Mittag dem feierlichen Akt des Tunneldurchschlags am Gmünder bzw. Remstäler Jahrhundertprojekt bei.

Montag, 28. Februar 2011
Andreas Krapohl
2 Minuten 1 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Vor der „Baggershow“ plus Feuerwerk und den freudestrahlenden Mineuren stand ein Reigen von Festansprachen. Regierungspräsident Johannes Schmalzl begrüßte die große Festgesellschaft. Auch Dr. Andreas Scheuer, Parlamentarischer Staatssekretär zeigte sich von der „Akustik in dieser „Kathedrale“ (Betontrog) beeindruckt. So als hätten’s die Römer gebaut: Man wäre ohne Lautsprecheranlage zurecht gekommen. Schier endlos die Liste der Namen, die in der chronistischen Abfolge für Dankesworte auftauchten. Dies zeigte den Umfang der politischen und auch bürgerschaftlichen Kräfte, die in den letzten 30 Jahren beteiligt waren, um das Werk voranzutreiben. Regierungspräsident Johannes Schmalz zitierte aus der Rems-​Zeitung, wonach der Gmünder Verkehrspolitiker Dieter Schulte der geduldigste und beständigste „Mineur auf der politischen Baustelle“ gewesen sei.
„Wir freuen uns mit den Mineuren, dass der Tunnel Schwäbisch Gmünd ohne schwere Unfälle und termingerecht aufgefahren werden konnte. Dem Ziel, die Ortsumgehung rechtzeitig vor der Landesgartenschau 2014 in Schwäbisch Gmünd fertigzustellen, sind wir damit einen bedeutenden Schritt näher gekommen“, meinte Verkehrsministerin Tanja Gönner. Dank des hohen finanziellen Engagements mit rund 230 Millionen Euro habe diese für die Stadt und die Region so wichtige Baumaßnahme verwirklicht werden können. „Mit der absehbaren Verkehrsfreigabe des Tunnels beginnt für die Stadt Schwäbisch Gmünd eine neue Zeitrechnung.“ Ministerin Gönner erinnerte: Durchschnittlich knapp 20 000 Fahrzeuge würden den Tunnel pro Tag befahren. Die Kfz-​Fahrten würden sich im Bereich der Lorcher– und Remsstraße damit auf 66 Prozent, die Lkw-​Fahrten sogar auf 33 Prozent bezogen auf das Jahr 2007 reduzieren. „In der Folge wird sich die Qualität des Verkehrs in Gmünd deutlich verbessern. Die täglichen Staus gehören dann der Vergangenheit an. Zudem wird auch die Verkehrssicherheit im Stadtgebiet erhöht – insbesondere auf den heutigen Ausweichstrecken durch die Kernstadt“, führte die Ministerin weiter aus. Darüber hinaus würde die Bevölkerung nachhaltig von Lärm und Abgasen entlastet. „Es freut mich, dass die Stadt diese Chance im Zusammenhang mit der im Jahr 2014 stattfindenden Landesgartenschau nutzen möchte.“.
Oberbürgermeister Richard Arnold war die Freude als Tunnelstadtoberhaupt sichtlich anzumerken. Er beschrieb das Aufatmen der Stadt und des ganzen Remstals angesichts der nun nahenden Fertigstellung dieses Jahrhundertprojekts, besonders natürlich die dramatisch-​positiven Auswirkungen auf die Gmünder Stadtentwicklung. Edgar Schömig, Vorstandsmitglied der Züblin AG und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Tunnel Schwäbisch Gmünd (TSG) ging auf die technischen Einzelheiten des nicht unkomplizierten Projekts ein. Ganz herzliche Dankesworte von TSG-​Projektchef Andreas Decker galten der treuen Tunnelpatin Dr. Christine Blaschczok. Die betätigte sodann das Signalhorn für den Durchschlag. Ein mächtiger Bagger ließ den Motor andonnern, um den letzten Meter Beton und Fels von der Durchschlagsstelle wegzukratzen. Dann Feuerwerk, Konfettifontänen und Riesenjubel. Mit einem vielfachen „Glück auf!“ kamen die ersten Mineure über eine Leiter aus dem dunklen Felsenloch zum Vorschein. Ein historischer Augenblick mit Gänsehauteffekt – nicht nur des eisigen Windes wegen, der plötzlich mit enormer Sogwirkung des geöffneten Tunnels durch den Trog pfiff.

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