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Das Römer-​Dokudrama „A.D. 235 – Schatten über dem Limes“ hat am Sonntag, 13. Februar, Premiere im Turm-​Theater

Das Gemeinschaftsprojekt „Römerfilm“ der Stadt Schwäbisch Gmünd und der Stuttgarter Hochschule der Medien mit dem Titel „A.D. 235 –Schatten über dem Limes“ hat Premiere im Turm-​Theater.

Freitag, 04. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 45 Sekunden Lesedauer

FILM (rw/​pm). Das 85-​minütige historische Dokumentationsdrama wird am Sonntag, 13. Februar, im Gmünder Turm-​Theater zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Im Rahmen einer Matinée findet ab 10.30 Uhr die feierliche Premiere statt. Zu den geladenen Gästen zählen unter anderem Oberbürgermeister Richard Arnold, Erster Bürgermeister Dr. Joachim Bläse sowie der Rektor der Hochschule der Medien (HdM), Professor Dr. Alexander W. Roos. Rund 100 Plätze stehen für Interessenten zur Verfügung.
In dem Historien-​Streifen „A.D. 235 – Schatten über dem Limes“ geht es um den Aufenthalt des Kaisers Severus Alexander und seiner Mutter Julia Mamaea am obergermanisch-​rätischen Limes. Nach dem Ausbruch von Unruhen im Grenzgebiet sind beide mit der gesamten kaiserlichen Armee in den Norden gereist, um die Lage vor Ort unter Kontrolle zu bringen. Sie streben eine friedliche Lösung des Konfliktes mit den Germanen an. Der Offizier Maximinus Thrax und seine verbündeten Zenturionen haben jedoch andere Vorstellungen davon, wie die Unruhen zu bändigen sind.
Stuart Marlow, Professor für Dramaturgie und Inszenierung an der HdM, wurde 2006 auf das Leben dieses römischen Kaisers und seiner Mutter aufmerksam. Er recherchierte deren Aufenthalt und Ermordung am 19. März 235 im Mainzer Raum und beschloss eine filmische Aufarbeitung des Themas im Rahmen eines Hochschulprojekts.
Im Jahr 2005 wurde der Limes zum Unesco-​Weltkulturerbe erklärt. Dies war der Anlass für die Stadt Schwäbisch Gmünd, den Limesabschnitt und die Provinzgrenze von Rätien und Obergermanien im Gmünder Westen neu in Szene zu setzen.
Michael Schaumann, Leiter der Zentralstelle Kultur der Stadt Schwäbisch Gmünd, erzählt: „Mit dem Wunsch, die römische Provinzgrenze in Form eines Medienprojektes zu präsentieren, traten wir an die Hochschule der Medien heran. Gemeinsam setzten wir uns das Ziel, einen Film zu produzieren, der dem Weltkulturerbe Limes zu mehr Anerkennung und Aufmerksamkeit verhelfen soll.“
Denn komplizierte Zusammenhänge sollen nicht allein durch trockene Vorträge und illustrative Veranschaulichung vermittelt werden. „A.D. 235 – Schatten über dem Limes“ setzt auf das Begreifen von Geschichte durch eine spannende Erzählung, die an lebensechte Charaktere gebunden ist. „Mir war wichtig, die in Deutschland vorhandenen historischen Rekonstruktionen zu nutzen und zu einer Filmkulisse zu verschmelzen“, erklärt Drehbuchautor Professor Stuart Marlow.
Im November 2009 begannen die ersten Dreharbeiten in South Shields, England. Zwischen Januar und April 2010 entstand an weiteren 24 Drehtagen in Deutschland und Italien der Film. Das Projektteam stellten Studenten der Hochschule der Medien. Je nach Drehphase waren zwischen zehn und 25 Studierende beteiligt. Sie wählten die Drehorte – allesamt archäologische Rekonstruktionen – aus, führten Regie, waren für die Produktionsleitung verantwortlich und haben als Darsteller mitgewirkt.
Gedreht wurde schließlich
doch im Rotenbachtal
Zunächst war es nicht so vorgesehen, doch gedreht wurde schließlich auch im Rotenbachtal: Die Szene schildert den Ablauf einer Grenzkontrolle, in der ein fahrender Händler schwer in die Bredouille kommt – er führt illegales sogenanntes „Hacksilber“, den auf den reinen Metallwert reduzierten Geldersatz in Form von verkleinerten Edelmetallgegenständen, mit sich und wird ertappt. Für diese Szene wurde extra ein Tor angefertigt, die Palisade wurde optisch durch Blenden verschlankt, das Mauerstück im Rotenbachtal durch digitale Spezialeffekte verlängert, sagt Lennart Peters vom Projektteam der Hochschule. Drei Hauptdarsteller treten auf, daneben einige Komparsen – auch aus Gmünd. Gedreht wurde die Szene im Frühjahr 2010.
Neben der Unterstützung durch Laienschauspieler wurde das Filmprojekt durch das Mitwirken so genannter Reenactment-​Gruppen möglich. Ihr Ziel ist es, Lebensweisen und militärische Bräuche historisch detailgetreu nachzustellen. Auch zahlreiche Museen und Einrichtungen entlang des Limes haben das Vorhaben mit Kostümen und Kulissen unterstützt. Die wissenschaftliche Beratung übernahmen Archäologen des Landesamtes für Archäologie Baden-​Württemberg und vom Germanisch-​Römischen Museum in Köln.
Der Römer-​Spielfilm wird in begrenzter Auflage auch als DVD erhältlich sein. Er kann nach der Premiere über den i-​Punkt Schwäbisch Gmünd sowie über die Hochschule der Medien gegen eine Schutzgebühr bezogen werden.

Karten zum Preis von 6 Euro können an der Kasse des Turm-​Theaters (Telefon: 07171 – 2233) reserviert werden. Der Film beginnt am Sonntag, 13. Februar, um 11.15 Uhr.

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