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Viele Bürger kamen zur traditionellen Rasseschau der Züchtervereinigung Limpurger Rind in Schechingen

Der Schechinger Marktplatz bietet sich in seiner historischen Ensembleanlage als Kulisse wunderbar an für die Rasseschau der Züchtervereinigung Limpurger Rind, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die älteste noch existierende württembergische Rinderrasse zu erhalten.

Montag, 20. Juni 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 0 Sekunden Lesedauer

Von Dorothee Wörner
SCHECHINGEN. Dort, wo sich noch vor Wochen die Besucher um den Osterbrunnen drängten, standen am Wochenende die gemütlichen Wiederkäuer rund um den Brunnen an Holzstangen angebunden in all ihrer Schönheit.
Von bernsteinbraun bis honiggelb reicht das Farbspektrum ihres Fells und mit ihrer Sanftheit überzeugen sie nicht nur ihre Züchter. Es ist kein Zufall, dass die Präsentation in Schechingen stattfand, ist doch die Region um Aalen, Gmünd und Gaildorf ihre Heimat, denn die Limpurger haben noch einen zweiten, einen ursprünglicheren Namen. „Leintäler“ werden sie genannt, was einen eindeutigen Bezug zu der Landschaft herstellt, in der sie beheimatet sind. Anfang der 80er Jahre galt dieses genügsame Zweinutzungsvieh als ausgestorben. Einige Betriebe hielten jedoch hartnäckig an ihren Tieren fest, da sie nicht auf Höchstleistungen in Bezug auf Milchleistung und Masterfolg aus waren. Sie wurden durch die Initiative von Prof. Sambraus, Hans Wieland und mit Unterstützung durch Dr. Dechent und das Tierzuchtamt Schwäbisch Hall aufgespürt, was zur Gründung der Züchtervereinigung im Jahr 1987 führte. Ungefähr 450 Tiere gibt es heute, in unserer Region sind es unter anderem Josef und Jürgen Holl vom Riedhof bei Schechingen, welche die Zucht intensiv vorantreiben.
Aber auch in manch anderem Stall entlang der Lein stehen sie noch, die ruhigen und robusten Tiere, die sich hervorragend für den Weidegang in kleinen Gruppen eignen, wie Jürgen Holl erzählt. Er war mit seinen Tieren in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin, dort wurden die Limpurger Rinder von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen als „Tier des Jahres 2011“ ausgezeichnet.
Da sie auch auf der roten Liste der bedrohten Nutztierrassen stehen, ist den Menschen, die sich um sie bemühen ohne auf die Wirtschaftlichkeit zu pochen, ein besonderer Dank auszusprechen. Dies tat Ministerialdirigent Dr. Hans Ableiter vom Landwirtschaftsministerium, der die Züchter ermunterte, diese gefährdete Rasse zielgerichtet weiterzuentwickeln.
Auch Schechingens Bürgermeister Werner Jekel sprach in seiner Begrüßung den Züchterinnen und Züchtern seinen Dank aus. Er freue sich, dass die Veranstaltung mit den „wunderschönen Tieren“ nun schon zu einer Tradition geworden ist, die er gerne bereit sei, auch weiterhin zu unterstützen.
Dieter Kraft, Zuchtleiter Limpurger Rind beim Landwirtschaftsamt Ilshofen konnte gemeinsam mit einem Bewertungsgremium folgende Sieger küren: Lotta aus Langenbeuting wurde Siegerin jung, aus Eichstegen kommt Eger, die Siegerin alt, und aus Wüstenrot Siri, die Siegerin bei den Mutterkühen. Jürgen Holl wurde für seinen vierjährigen Bullen Heinwel mit einem 1a-​Preis ausgezeichnet und seine Kuh Lilly wurde Reservesiegerin „alt“. Bei der Züchterjugend siegte Julia Munz aus Untermünkheim mit Priska bei den jüngeren Tieren und Judith Winter aus Abtsgmünd-​Laubach mit Fredericke bei den älteren Limpurgern.

Wer sich für diese Rinderrasse und die Veranstaltungen interessiert, kann sich unter www​.limpurger​-rind​.de über die Arbeit der Züchtervereinigung informieren.

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