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Dem Bildhauer Max Seiz zum 85. Geburtstag

Zu den Gepflogenheiten, an denen Max Seiz seit vielen Jahren festhält, gehört die Ausstellung in seinem großen Haus zum Jahresbeginn. Dann pilgert man hoch zur „Villa Seiz“ am Nepperberg, wo man sein reiches Schaffen betrachten kann. Max Seiz, einer der bedeutenden Gmünder Bildhauer, begeht am heutigen 12. Oktober den 85. Geburtstag.

Freitag, 12. Oktober 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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KUNST (rw). Sein Schaffen ist unverwechselbar, Skulpturen von ihm sind im Stadtbild präsent. Seiz hat viele Ein-​flüsse der Bildhauerei des 20. Jahrhunderts aufgenommen, immer wieder erinnern seine Arbeiten an Werke von Alexander Archipenko, Bernhard Heiliger oder Henry Moore. Max Seiz arbeite als Künstler „wie ein Schmelztiegel oder Katalysator, der das Gesehene zu neuen, immer wieder in sich schlüssigen, eigenen Formen zusammenführt und vereinigt“, schrieb Thomas Köllhofer über ihn anlässlich der großen Ausstellung im Prediger-​Museum zu seinem 75. Geburtstag.
Max Seiz gehört zu jener Generation, die ihre Jugend während der Zeit des Zweiten Weltkriegs erlebte. Wer künstlerisch interessiert war, hatte sich mit NS-​Kunst zu begnügen. Anderes kennenzulernen, sich selbst zu orientieren, das war erst nach 1945 möglich. Für Max Seiz gar erst 1946 – nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft in den USA.
Max Seiz, in Schwäbisch Gmünd geboren, absolvierte zunächst eine Lehre als Stahlgraveur bei der Firma Erhard, bevor er ab 1946 die Höhere Fachschule für das Edelmetallgewerbe besuchte. Dann arbeitete er bei WMF in Geislingen, und seit 1952, also seit 60 Jahren, freiberuflich als Bildhauer und Maler.
Und die Freiheit in seinem Schaffen ist ihm immer wichtig geblieben. Er verwirklichte, was ihm in den Sinn kam, ließ sich in keine Schublade stecken – davor bewahrten ihn Knorrigkeit und ein trockener Humor. Ausstellungen hatte er auf der ganzen Welt, öffentliche und private Institutionen und Sammlungen kauften Skulpturen von ihm an. Seine Kunst sei ein „Bekenntnis zum Menschen“, hat er einmal gesagt. In der menschlichen, weiblichen Gestalt interpretiert er die Welt, ein wahrhaft unerschöpfliches Thema.

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