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100 Jahre Grundsteinlegung in der Heubacher St.-Bernhardskirche gefeiert

Bis auf den letzten Platz gefüllt war am Ostersonntag die St.-Bernhard-Kirche in Heubach, denn im Rahmen dieses Hochfestes der Christenheit konnte man dort nicht nur Ostern, sondern auch exakt den 100. Jahrestag der Grundsteinlegung feiern. Sie war am 8. April 1912 erfolgt.

Dienstag, 10. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 56 Sekunden Lesedauer


Von Dietrich Kossien
HEUBACH. Der festliche Gottesdienst mit Pfarrer Hans Peter Bischoff wurde neben dem Rückblick und der inhaltsreichen Predigt auch durch die Aufführung der sog. Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart geprägt. Der Festgottesdienst war dann auch der Auftakt zu einem an Veranstaltungen reichen Jubiläumsjahr. Denn in diesem Jahr wird man unter anderem noch die im Jahr der Grundsteinlegung erfolgte Einweihung der Kirche vor hundert Jahren feiern können. Zu Beginn des Gottesdienstes am ersten Osterfeiertag verlas Pfarrer Hans Peter Bischoff den Wortlaut der Urkunde zur Grundsteinlegung der katholischen Pfarrkirche St. Bernhard in Heubach am 8. April 1912, die noch unter der königlichen württembergischen Staatsregierung erfolgte.
Feierlich erklang im Gottesdienst die Krönungsmesse, die Wolfgang Amadeus Mozart 1779 für den Ostergottesdienst am Salzburger Dom komponiert haben soll – interpretiert durch den Kirchenchor, die Solisten und das Orchester, die mit einer wohlgelungenen Wiedergabe das Ohr erfreuten. Die Solisten dabei waren Andrea Pokorny (Sopran), Birgit Herbst (Alt), Günter Mezger (Tenor), Kurt Herbst (Bass). Die Musiker kamen aus der Region und Dirigent war Martin Thorwarth.
Nach der Lesung und dem Evangelium hielt Pfarrer Bischoff die gleichermaßen zum Osterfest und zum Jubiläum der Grundsteinlegung der Pfarrkirche passende Predigt, in der er davon ausging, wie Maria von Magdala am Ostermorgen das leere Grab gesehen hatte und ihr als erster der Auferstandene begegnet war und ihr die Weitergabe der Auferstehungsbotschaft an die Jünger aufgetragen hatte.
Pfarrer Bischof sah darin, dass sich für Maria von Magdala und die herbeigerufenen Jünger durch den weggerollten Stein am Grabe Jesu ein neuer Raum aufgetan habe. Dadurch, als Jesu ihnen gezeigt habe, dass er lebe, sei ihr Leben ein anderes geworden. Auch wir brauchen Zeiten und Räume, betonte Pfarrer Bischoff die Verbindung zur Kirche St. Bernhard ziehend, wo Leben neu beginnen könne. Kirchen und Kathedralen gehören dazu, die gegen vieles – dabei zitierte er die Worte eines Studenten – Negative in der Welt stehen.
Ein Stein sei vor hundert Jahren in Heubach gesetzt worden, und damit habe sich ein neuer Raum aufgetan, der dann schon nach zwanzig Jahren auch ein Raum der Stille gegen die Nationalsozialisten geworden sei. Und wieder habe sich dann nach dem Zusammenbruch ein neuer Raum aufgetan.
Den Bau der Kirche lobte er als eine große Leistung der katholischen Gemeinde und der Stadt Heubach, und besonders erwähnte er bewegende Worte, die damals der evangelische Pfarrer Jäger gesprochen habe, nach denen sich die beiden Gemeinden niemals fernbleiben möchten. Vieles an lebendigem Gemeindeleben sei seither gewachsen auf dem Grundstein unseres Lebens, durch den sich für uns ein neuer Raum geöffnet habe, den niemand zerstören könne.

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