Landesstraße zwischen Lindach und Mutlangen wird verlegt
Die Landesstraße 1156 zwischen Lindach und Mutlangen ist das stark befahrene Mittelstück der Gmünder „Nordachse“. Sie läuft über ein Rutschungsgebiet und muss wegen Verwerfungen alle paar Jahre repariert werden. Jetzt schmiedet das Regierungspräsidium Pläne, die Straße jenseits der Hangkante zu verlegen — ein Millionenprojekt.
Mittwoch, 11. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 20 Sekunden Lesedauer
Das sieht man jetzt offenbar anders. Es sei zwar nicht Gefahr im Verzug, heißt es von Seiten der Straßenplaner im Regierungspräsidium, aber offenbar nimmt das Risiko einer größeren Rutschung zu. Die Abrisskante reicht vom Ausgangspunkt westlich und unterhalb des Kreisels bis fast auf Höhe des Lindacher Schlosses, sie bildet den Rand einer Schüssel — und alles, was drin ist, rutscht abwärts. Nördlich davon befindet sich eine solide Felsplatte. Auf dieser soll die neue Straße gebaut werden. Sie nimmt ihren Anfang östlich der Brücke über die Mutlanger Nordumfahrung, verläuft auf der Höhe und mündet bei der Straßenverschwenkung am Lindacher Ortseingang wieder in die alte Landesstraße ein.
Der erst im Zuge des Baus der Nordumfahrung im Jahr 2005 errichtete Kreisel wird aufgegeben, ebenso ein Regenüberlaufbecken und der ganze alte Verlauf der Straße. Vielleicht bleiben noch Wirtschafts– und Radwege. Das Anwesen an der steilen Böschung oberhalb der jetzigen L 1156 soll eine neue Zufahrt von Norden her erhalten.
Derzeit befindet man sich im Stadium der Vorplanung, vorhanden ist bisher nur eine grobe Linienführung, betont das RP. Nach der Sommerpause sollen die Träger öffentlicher Belange gehört werden, dann beginnt das Planfeststellungsverfahren. Mit dem Baubeginn ist nicht vor 2014 zu rechnen. Abzustimmen ist das Vorhaben auch mit den Mutlanger Plänen, östlich der Erlengasse in Richtung Lindach ein neues Baugebiet aufzumachen, das eventuell auch das Allbeton-Areal mit einbezieht. Ein entsprechender Strukturplan soll bis zum Sommer vorliegen. Aus Richtung Lindach wird man nach Mutlangen künftig über eine Linksabbiegerspur kommen. Die Nordumfahrung, bislang Gemeindestraße, wird in eine Landesstraße umgewandelt. Gleichzeitig übernimmt Mutlangen die alte Landesstraße in seine Regie, die jetzt noch durch Mutlangen führt (Lindacher und Spraitbacher Straße).
Finanziert werden soll das Projekt nicht aus dem Straßenbau-Etat, sondern aus den Straßenunterhaltungs-Mitteln des Landes, weil es sich letztlich um eine Sanierung handelt. Zwar führt die neue Straße über freies Feld, aber billig ist sie nicht zu haben. Rechnet man den Rückbau des erst sieben Jahre alten Kreisverkehrs und des Regenüberlaufbeckens hinzu, das an anderer Stelle neu zu errichten ist, wird ein Millionenprojekt daraus. Was die Frage aufwirft, ob man nicht schon vor zehn Jahren zum Schluss hätte gelangen können, dass eine Verlegung während des Nordumfahrung-Baus sinnvoller ist als die Dauer-Reparatur.
Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4389 Tagen veröffentlicht.