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Naturfreunde aus der Region auf Entdeckungsreise im Naturschutzgebiet Leintal

Hier brüten Kolkrabe und Erlenzeisig, es gibt Quellfluren, Feuchtwiesen und naturnahe Wälder mit ihrer artenreichen Vegetation und Tierwelt: 18 Naturfreunde erkundeten kürzlich gemeinsam mit NABU und Naturkundeverein Schwäbisch Gmünd das Naturschutzgebiet Leintal bei Alfdorf.

Donnerstag, 12. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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ALFDORF. Wer etwas von der Vogelwelt mitbekommen möchte muss früh aufstehen – keine geringe Herausforderung bei noch klammen Morgentemperaturen. Hat man dann jedoch einmal das Schutzgebiet an der Lein im Morgendunst bei sonntäglicher Stille erkundet, gratuliert man sich zu diesem Entschluss. So entdeckten die Gmünder Naturliebhaber auf ihrer Exkursion auch manche Rarität.
An den Rändern des Leintals hält sich ein naturnaher „Bauernwald“, den seine Eigentümer eher extensiv bewirtschaften, erklärte NABU-​Experte Josef Müller. Statt einer Holzplantage in Reih und Glied findet man hier Bäume aller Altersklassen und vieler Arten, vor allem die Weißtanne aber auch Fichte und Bergahorn. In diesem Wald fühlt sich eine typische Vogelgesellschaft wohl. So wiesen Müller und sein Kollege Raffal Böker die Gruppe auf den hellen Gesang von Sommer– und Wintergoldhähnchen hin und erklärten den Unterschied in den Rufen von Hauben– und Tannenmeise. Auch der Kleiber ist hier zu finden – der einzige einheimische Vogel, der einen Baumstamm sowohl hinauf als auch hinunterlaufen kann.
Zu den Raritäten der Vogelwelt im Leintal gehört der Erlenzeisig (Carduelis spinus). Im Winter macht dieser kleine Singvogel häufiger bei uns Rast, als Brutvogel ist er jedoch eher selten. Die Beobachtung eines Erlenzeisig-​Männchens im Singflug verriet der Gmünder Gruppe jedoch, dass dieser Vogel auch im Leintal Brutreviere hat und hier seine Jungen aufzieht.
Ähnliches darf man vom seltenen Kolkraben (Corvus corax) annehmen, denn die Exkursionsteilnehmer sahen einen der großen schwarzen Vögel immer wieder mit gut gefülltem Kropf auf der gleichen Route fliegen – ein verlässliches Zeichen, dass er Junge oder ein brütendes Weibchen im Horst versorgt. Vogelexperte Josef Müller will der Sache in den kommenden Wochen auf den Grund gehen, um dieses noch unbekannte Brutvorkommen im Naturschutzgebiet zu bestätigen.

Alle Exkursionen und Vorträge von NABU und Naturkundeverein finden sich auch unter www​.NABU​-gmuend​.de oder www​.nkv​-gd​.de.

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