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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Boulevard wird nachgerüstet: Mittelstreifen soll zukünftig notfalls befahrbar sein /​Bislang erhebliche Probleme für Rettungsdienste

Am Gamundia-​Boulevard haben gestern die Umbauarbeiten begonnen. Vor allem die Rettungsdienste hatten auf die Nachrüstung mit einem teils befahrbaren Mittelstreifen gedrängt, weil Rettungsfahrzeuge bislang immer wieder hoffnungslos im Stau der umstrittenen Straßenkonstruktion festsaßen.

Montag, 16. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 35 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Seit einem halben Jahr gibt es nun den zweistreifigen Gamundia-​Boulevard am Bahnhof. Die Straße mit ihren Kreisverkehren als Abschlüsse bzw. Zufahrten, jeweils im Osten und Westen gelegen, ist als grüne Erschließungsachse für Investorenbebauung und Landesgartenschaugelände projektiert.
Bis zur Tunneleinweihung in einem knappen Jahr muss der Boulevard jedoch als vollwertiger Ersatz für die B 29 dienen. Dies bedeutet: 40 000 Fahrzeuge (20 Prozent Lkw-​Anteil!) quälen sich täglich und zu den Hauptverkehrszeiten meist im Schritttempo durch diesen derzeit wohl schlimmsten Engpass im Remstal.
Am Boulevard scheiden sich immer noch die Gmünder Geister
Kritiker hatten davor gewarnt und als Alternative für eine nachhaltige Entwirrung des Verkehrsknotens direkt am Bahnhofsvorplatz eine kleine Trogtunnel-​Lösung gefordert. Boulevard-​Befürworter bitten dagegen, vor einer endgültigen Beurteilung doch zunächst einmal die Tunnelinbetriebnahme abzuwarten. Und sie führen Verkehrsgutachten ins Feld, die der Boulevard-​Lösung volle Funktionsfähigkeit bescheinigten. Mehrheitlich hatte sich auf dieser Grundlage also der Gemeinderat vor zwei Jahren für den Boulevard entschieden.
Klagen und Kritik verstummten in den letzten Monaten nicht, nahmen eher noch zu. Bemängelt wird die Unübersichtlichkeit, zu viele Brems– und Wiederanfahrhindernisse für Auto-​, Bus– und Brummifahrer und zu lange Wartezeiten für Fußgänger und Radfahrer an den Ampeln. Die heftigste Klage kam von den Rettungsdiensten. Bei Alarmfahrten, bei denen unter Umständen Minuten über Leben und Tod entscheiden, sitzen Rettungs– oder auch Feuerwehrfahrzeuge immer wieder im Boulevard-​Stau fest. Halsbrecherische oder reifenzerstörerische Ausweichmanöver wurden schon beobachtet. Das Problem sind die eng und mit hochkantigen Bordsteinen eingefassten Fahrbahnen. Die sind laut Landesgartenschau GmbH wiederum auch dringend notwendig, um die vorgesehenen und üppigen Baumpflanzungen vor dem (salzigen) Schmutzwasser der Straße zu schützen.
Der Trick nun beim sicherheitstechnischen und auch amtlich angeordneten Umbau nun: Jeweils am Beginn und Ende der langgezogenen Bauminseln werden Auf– und Abfahrzonen in die Bordsteine eingebaut und dazu der Mittelstreifen jeweils seitlich so befestigt, dass „Blaulicht-​Fahrzeuge“ mit den linken Rädern dort halbseitig am Stau und an haltenden Fahrzeugen vorbeirollen können. Dies ist auch dienlich, wenn im Boulevard ein Unfall passieren oder ein Pannenfahrzeug liegenbleiben sollte. Der Aufwand für diesen Boulevard-​Umbau ist übersichtlich, weil im gleichen Zuge jetzt im Frühling eh dort die Baumallee eingepflanzt wird.

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