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Solarpark: Gemeinderat Mutlangen wünscht sich ein Entgegenkommen der Stadt Gmünd

Erneut machte der Mutlanger Gemeinderat am Dienstag den von Gmünd geplanten „Solarpark Mutlanger Heide“ zum Thema. Das Gremium wünscht sich Entgegenkommen und Rücksichtnahme auf die Nachbargemeinde.

Dienstag, 17. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 59 Sekunden Lesedauer


MUTLANGEN (bt). Bürgermeister Peter Seyfried bat das Gremium dringend darum, sich im Rahmen dieser Sitzung auf eine Stellungnahme zu einigen. Nur so müsse die Stadt Gmünd nämlich im Rahmen des interkommunalen Abstimmungsgebotes abwägen, begründen, sich schlicht mit den Sorgen der Nachbargemeinde auseinandersetzen. Es handle sich um ein Thema, das viele Bürger beunruhige und aufwühle. Gmünd hat das Bebauungsplanverfahren eingeleitet — das ist notwendig, weil Photovoltaikanlagen im Außenbereich nicht zu den privilegierten Vorhaben zählen. Also ist auch Mutlangen gefragt, eine Stellungnahme abzugeben. Seyfried erinnerte aber auch daran, dass die Gemeinde nicht Herrin des Verfahrens ist: Das Planungsgrundstück liegt nicht auf Mutlanger Markung, und die Gemeinde ist auch nicht Eigentümerin. Einfluss kann also nur durch Forderungen und Anregungen in der Stellungnahme genommen werden.
Die Planung sieht auf einem rund 16 Hektar großen Geltungsbereich Solarmodule auf einer Fläche von 12,9 Hektar vor. Auf 1691 Modultischen sollen 30 087 geneigte und nach Süden ausgerichtete Module aufgebaut werden. Deren Höhe ist laut Planung auf 2,30 Meter begrenzt; um Schafbeweidung sicher zu stellen, beträgt der Abstand zwischen Gelände und der Unterkante der Module 90 Zentimeter. Freigehalten wird ein 30 Meter breiter Korridor, der den Limes-​Verlauf verdeutlicht, sowie ein 20 Meter breiter Randstreifen an der Markungsgrenze. Dazu nun haben die Mutlanger einiges zu sagen. Bislang nämlich, so der Bürgermeister, sei „kein großes Entgegenkommen ersichtlich“. .
Die Mutlanger Forderungen: Der Abstand müsse aus Rücksicht auf die Wohnbebauung deutlich vergrößert werden; würde etwa der bestehende Grünstreifen nicht beseitigt, sondern zusätzlich verdichtet, könne ein Abstand von 42 Metern erreicht werden; die Anwohner blickten dann wie gehabt auf Begrünung, ohne dass die Gesamtleistung der Anlage unter das ursprünglich geplante Maß falle. Die Höhe der Module auf 1,60 Meter zu beschränken wäre, so Seyfried, „ein echtes Entgegenkommen“. Die Erschließung und Zufahrt zum Solarpark müsse während der Bau– und Betriebsphase ausschließlich über die Gmünder Markung erfolgen. Der Solarpark dürfe nachts nicht beleuchtet werden. Weitere Forderungen betreffen die Pflege und die Höhe der Begrünung, frei zugängliche Heideflächen, den Zeitpunkt der Rodungen, die Bauzeit und eine Technik, die Lärmbelästigungen ausschließt. Das alles wurde mit einer Enthaltung beschlossen: Frieder Steinhilber fand die Abstandsforderung gerechtfertigt, alles andere jedoch überzogen und kleinlich; ihn ärgere diese „Dämonisierung der Solarenergie“. Reiner Podhorny erinnerte daran, dass „Lärm krank macht“ und betonte die Notwendigkeit entsprechender Forderungen. Hans Lasermann wünschte sich „Einvernehmen mit der Stadt“ und eine gute Lösung für die Heide-​Bewohner. Melanie Kaim war nicht die einzig, die sich nicht vorstellen konnte, dass Schafe tatsächlich unter den Modulen weiden. Es sei in jedem Fall darauf zu achten, dass mechanisches Gerät zur Unkrautbekämpfung benutzt werden könne. Ilse Staller wollte wissen, wo sonst ein Solarpark so dicht an Wohnbebauung zu finden sei, und Harald Pfitzer hatte Grundsätzliches zur Solarenergie zu sagen: „Da geht es nur ums Geldmachen.“

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