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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Frickenhofer Höhe besonders betroffen: Gravierende Folgen der Kälte im Februar

Jetzt nach Vegetationsbeginn schälen sich die Auswinterungsschäden insbesondere beim Winterweizen immer stärker heraus. Etliche Flächen, die noch vor zwei Wochen „etwas Leben“ zeigten, sind mittlerweile bis zu den Wurzeln abgestorben, so der Geschäftsbereich Landwirtschaft im Landratsamt.

Donnerstag, 19. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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OSTALBKREIS (rz). Dabei sind bestimmte Sorten stärker betroffen, aber auch robustere Sorten sind stellenweise total ausgewintert. Weniger geschädigte Flächen dieser Sorte erholen sich allerdings etwas.
Die Ausfälle betreffen die Regionen, welche im Februar den Wechsel von milder und feuchter Witterung zu extrem trockener und kalter Witterung innerhalb weniger Tage vom Gefrierpunkt auf Minus 20 Grad Celsius ohne Schneedecke verkraften mussten.
Im Ostalbkreis ist insbesondere die Frickenhofer Höhe mit Eschach und Gschwend betroffen. Aber auch der Raum des Albvorlandes von Lauchheim über Aalen (ohne Härtsfeldgemeinden), Essingen bis Heubach sowie der Raum Ellwangen mit Hüttlingen, Neuler, Rosenberg, Adelmannsfelden, Pommertsweiler sowie Wört und Zöbingen weisen größere Schäden auf. Betroffen sind vor allem Frühsaaten, welche schon im Herbst eine größere Blattmasse entwickelt hatten, die dann besonders empfindlich auf den Wechsel reagiert haben.
Beim Raps sind die Bestände betroffen, welche sich im Herbst zwar sehr gut entwickelt haben und schon einen Spross hatten, der dann erfroren ist. Allgemein wurde aber bei Raps eine gute Winterfestigkeit durch den Einsatz von entsprechenden Pflanzenschutzmaßnahmen erreicht und das „Überwachsen“ der Bestände damit verhindert.
Falls diese Maßnahmen zu spät erfolgten, sind dann betreffende Bestände von Auswinterungen betroffen und brechen jetzt zum Teil mit zunehmenden Temperaturen zusammen. Hinzu kommt hemmend für die Bestände die momentan vegetationsfeindliche Witterung mit Nachttemperaturen um den Gefrierpunkt und Tageswerten um 20 Grad Celsius ohne Niederschläge – in Aalen wurden bislang im März lediglich 15 mm Niederschlag gemessen. Aufgrund der Knappheit beim Saatgut von Sommerweizen werden sicher viele der betroffenen Felder mit Sommergerste oder Mais neu bestellt werden müssen.
Sehr gut stehen die Bestände in Höhenlagen mit im Februar ausreichendem Winterschutz in Form von Schnee wie auf dem Vorderen Härtsfeld, dem Raum Neresheim und dem Albuch. Auch die Riesrandgemeinden Bopfingen, Riesbürg, Unterschneidheim und Kirchheim hatten eine zwar geringe, aber doch noch weitgehend ausreichende Schneedecke als Winterschutz. So sind die Schäden hier gering. Die Schäden bei Winterweizen und Wintergerste belaufen sich kreisweit auf rund 2500 Hektar. Je nachdem ob Sommergerste oder Mais als Ersatz zur Aussaat kommen, müssen Kosten zwischen 300 und 600 Euro/​Hektar angesetzt werden, die über die Folgekultur ertragsmäßig nur sehr bedingt „eingespielt“ werden können. Somit ist von einer Schadenssumme von gut 1 bis 1,5 Millionen Euro auszugehen. Stärkere Schäden in Rapsbeständen – gut 100 Hektar – und Ertragsausfälle in „ausgedünnten“ Getreidekulturen sind hierbei noch nicht berücksichtigt. Damit weitere Ertragsausfälle vermieden werden, ist nun dringend Regen erforderlich.
Abschließend weist der Geschäftsbereich Landwirtschaft daraufhin, den Umbruch von Kulturen insbesondere wegen möglicher MEKA-​Verpflichtungen dem Amt schriftlich anzuzeigen.

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