Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Ostalb

Unangemeldete Feuerwehrübung in Eschach

In einem zum Abriss vorgesehenen alten Eschacher Wohnhaus fand kürzlich eine Feuerwehrübung statt. Das besondere an dieser Übung war, dass die Eschacher Feuerwehrfrauen und –männer nicht wussten, dass an diesem Tag ein Alarm ausgelöst wird und dieser mit einer Übung verbunden war.

Donnerstag, 19. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 13 Sekunden Lesedauer

ESCHACH (pm). Folglich waren viele der Kameraden beim „Holz machen“ oder mit anderen Arbeiten beschäftigt, die eben an einem Samstagnachmittag erledigt werden müssen. Kommandant Peter Wahl und Stellvertreter Roland Vetter wurden von Bürgermeister König in die Planungen mit eingeweiht und hatten eine Woche vorher die Übung vor Ort geplant. Das Szenario sah vor, dass nach einem Wohnungsbrand ein Erwachsener und fünf ängstliche Kinder im Obergeschoss eingeschlossen sind. Als weitere Aufgabe mussten aus einem der Räume die Kinder mit Seilsicherung und Leiter gerettet werden.
Um 16.03 Uhr wurde der Alarm durch die Rettungsleitstelle Aalen mittels „Funkmeldeempfänger“ und Sirene ausgelöst. Nach und nach trafen die Kameraden am Feuerwehrhaus ein und zogen rasch ihre Einsatzkleidung an. Nachdem neun Kameraden vor Ort waren, fuhr man zum „Unglücksort“ im Eschacher Westen. Bereits um 16.12 Uhr war die Eschacher Wehr vor Ort und der Gruppenführer machte sich ein Bild von der Lage, während die restlichen Floriansjünger mit dem Aufbau der Druckleitung und dem Anlegen der Atemschutzgeräte beschäftigt waren. Im Inneren des Hauses wurde mittels einer Nebelmaschine das ganze Obergeschoss sowie das Treppenhaus so stark eingenebelt, dass man sprichwörtlich „die Hand vor Augen nicht mehr sah“ und auch die Kinder, welche die Brandopfer spielten, so langsam ein mulmiges Gefühl bekamen. Es war jedoch immer ein Erwachsener als „Schiedsrichter“ im Haus, der sich um die Kinder kümmerte und das Vorgehen seiner Kameraden kritisch beobachtete.
Um genau 16.15 Uhr begannen die beiden Löschtrupps mit dem Innenangriff. Zunächst wurde das Haus Stock für Stock und Raum für Raum erkundet und schließlich die „Unfallopfer“ gerettet. Ein Erwachsener und zwei Kinder wurden mittels Atemschutzmaske durch das verrauchte Treppenhaus ins Freie geleitet, während die drei anderen Kinder aus vier Metern Höhe durch Seilsicherung und Leiter gerettet wurden.
Diese Übung kam einem
echten Einsatz der
Floriansjünger sehr nahe
Während der Übung beobachtete Kommandant Peter Wahl — welcher nicht aktiv an der Übung teilnahm und als so genannte Leitstelle fungierte — das Zusammenspiel der einzelnen Trupps zum Gruppenführer und zu den restlichen Feuerwehrmännern. Da diese Übung sehr nah an einem möglichen echten Einsatz orientiert war, wurde auch auf jedes Detail geachtet und notiert.
Der „Brand“ war schnell unter Kontrolle und alle „Opfer“ gerettet. Um 16.42 Uhr wurde die Übung für beendet erklärt und alle Beteiligten versammelten sich zur Nachbesprechung.
Bürgermeister König bedankte sich bei allen Kameraden und lobte das Engagement und das Können der Eschacher Feuerwehr. Er erläuterte, warum er diese Übung ohne Wissen der Wehrmänner und –frauen angesetzt hat. Seine Erwartungen in die Eschacher Wehr seien nicht nur erfüllt, sondern übertroffen worden. „Wir können mit Fug und Recht sagen, dass wir eine schlagkräftige und stets einsatzfähige, gut ausgebildete Feuerwehr haben. Es ist beruhigend zu wissen, dass wenn‘s drauf ankommt, wir das Personal und die Ausrüstung besitzen, um zu retten, bergen, schützen und zu löschen“, betonte Bürgermeister König.
In der anschließenden Analyse von Kommandant Peter Wahl wurde auch großes Lob ausgesprochen. Viele Dinge, welche in den letzten Monaten intensiv geübt wurden, konnte das Einsatzpersonal hier unter Beweis stellen.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2535 Aufrufe
533 Wörter
4384 Tage 12 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 4384 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2012/4/19/unangemeldete-feuerwehruebung-in-eschach/