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„Vocal response“ sang zum Kirchenjubiläum von St. Bernhard

Vor 100 Jahren wurde in Heubach in einer außergewöhnlichen Gemeinschaftsleistung von einer kleinen katholischen Gemeinde und mit ökumenischer Unterstützung in Heubach ein großer Kirchenraum errichtet, dessen Geburtstag mit einem ersten Konzert des Jungen Chors „vocal response“ am vergangenen Samstag gefeiert wurde.

Montag, 23. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 30 Sekunden Lesedauer

HEUBACH (mm). Auch diese Aufführung war eine besondere Gemeinschaftsleistung des kleinen, aber feinen Chores, der unter der Leitung seines Dirigenten, Martin Thorwarth, zudem auf einige erfahrene Sängerinnen verzichten musste. Einfühlsam begleitet durch eine Combo mit E-​Piano, Bass und Schlagzeug, wurde der 100 Jahre alte Raum mit junger Musik und frischen Klängen gefüllt und so seine Funktion als geistliches und kulturelles Zentrum wieder einmal hervorgehoben.
Im Mittelpunkt des Konzerts stand die von den amerikanischen Musik-​Pädagogen David Bobrowitz und Steven Porter geschaffene Rock-​Kantate „The Creation“ in der die Schöpfungsgeschichte wiedergegeben wird. Entstanden um 1970, lässt sich das Werk in seinem musikalischen Stil in eine Reihe mit den großen Musicals „Hair“ und „Jesus Christ Superstar“ stellen.
Entsprechend passend kombiniert war das Medley aus „Jesus Christ Superstar“, das zum fulminanten Auftakt des Konzertes wurde. Dabei konnten sich die wenigen Männer nicht nur bei den chorsolistischen Einlagen gut gegen die zahlenmäßig deutlich überlegenen Frauenstimmen behaupten. Einige das Repertoire vieler junger Chöre prägende Spirituals hatte der Chorleiter als Übergang zur Kantate gewählt. Dabei wurden insbesondere bei den beiden a-​capella Werken mit solistischen Einlagen von Birgit Herbst, Alt, und Andreas Herbst, Tenor, — beide Chormitglieder — die stimmlichen Qualitäten des Chores hörbar.
Die von einer Sängerin vorgetragene Schöpfungsgeschichte bereitete auf die Rock-​Kantate vor, deren englischer Text teilweise nur schwer zu verstehen war. Mehr als ausgeglichen wurde dieses kleine Manko durch die Projektion treffend ausgewählter Lichtbilder, die die Schönheit und Anmut der Schöpfung widerspiegelten. Behutsam nutzte Martin Thorwarth angesichts der Größe des Chors die von den Komponisten von „The Creation“ bewusst eingeräumten Freiheiten hinsichtlich der Interpretation des Werks.
Dem entsprach der sparsamen Einsatz von Improvisationen und die kleine, aber bestens abgestimmte Besetzung der instrumentalen Begleitung.
„The Creation“ — ein gelungener Auftakt der Konzertreihe des Jubiläumsjahres, der vom zahlreichen Publikum mit anhaltendem Beifall belohnt und vom Chor „vocal response“ mit zwei Zugaben beendet wurde. Man darf auf die Fortsetzung durch den Kirchenchor St. Bernhard mit Haydns „Die Schöpfung“ im Oktober gespannt sein.

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