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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Die längste Rittertafel der Welt: Am Sonntag, 8. Juli, tafeln Ehrenamtliche und Sponsoren der Staufersaga

Im Blühenden Barock in Ludwigsburg arbeiten am Wochenende 150 Floristinnen unter anderem aus Böbingen am längsten Tischschmuck der Welt. Da gibt’s aber nichts zu essen. Ganz anders die Gmünder Pläne für einen Tisch-​Rekord, der nicht nur Augen– sondern auch Gaumenschmaus sein wird.

Mittwoch, 25. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 17 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (bt).
Zum Abschluss der Staufertage am 8. Juli wird auf der Länge des gesamten Marktplatzes eine Tafel aufgebaut, an der alle Ehrenamtlichen zu Speis und Trank eingeladen sind – all diejenigen, die so viel ihrer kostbaren Freizeit ins Gelingen des Stadtjubiläums investieren.
Mittags sind die Akteure im Stauferzug unterwegs, dann mischen sie sich unters Volk, um gegen 22 Uhr an der Tafel Platz zu nehmen – natürlich in ihren historischen Gewändern.
Das Ganze ist in guten Händen, haben sich doch 120 Landfrauen des Kreisverbandes bereiterklärt, das Ganze zu stemmen – einzudecken etwa, zu schmücken, zu bewirten.
Nie Dagewesenes wird hier geplant; entsprechend wurde die „längste Rittertafel der Welt“ fürs Guiness-​Buch der Rekorde angemeldet; die Bestätigung aus London liegt vor. Das einzige Risiko besteht darin, dass unter Umständen ein Kontrolleur eingesetzt wird, dessen Flug und Unkosten bezahlt werden müssten. Aber mit ein bisschen Glück – und natürlich bei der zu erwartenden Medienpräsenz – geht es auch ohne den teuren Gast.
Bis es soweit ist, werden jede Menge helfende Hände benötigt. Zunächst braucht die Stadt natürlich Biertischgarnituren, um die Strecke vom Rathaus bis zum Spital abdecken zu können; dafür sorgen Brauereien. Diese Dimensionen sind mit Mitteln der Stadt nie und nimmer abzudecken; immerhin werden 1200 Menschen Platz nehmen, um nach alter Väter und Mütter Sitte Tafelfreuden zu genießen, Ein Tischtuch in Rot-​Weiß, den Stadtfarben also, ist bereits in Arbeit, und wer die Landfrauen kennt, geht davon aus, dass es auch Tischdekoration geben wird. Die Firma Majolika, die die cognacfarbenen Tonbecher für die Stauferfestbesucher liefert – drei Euro als Pfand oder Kaufpreis –, stellt nicht nur 1200 entsprechende Krüglein für die Tafelrunde, sondern verleiht auch Teller und Platten. Angemessen, so freut sich Organisator Alexander Groll, für eine „Mittelalter-​Gesellschaft“; der gesamte Tisch werde sich im Kerzenschein so weit wie möglich im historischen Kontext präsentieren. Bei den Getränken wird nicht viel verändert. Bier, Wein, Apfelsaft, Wasser wollen die Landfrauen kredenzen; ansonsten kommen vor allem Schweinshaxen und Lammhäxle auf den Tisch, Hühnerschlegel natürlich auch. Für die Vegetarier muss man sich noch etwas überlegen, und natürlich gibt es das klassische Holzbackofenbrot. Das gesamte Rittermahl wird von Sponsoren finanziert, die den Ehrenamtlichen ebenfalls danken wollen – und die eingeladen sind, sich unter die illustre Gesellschaft zu mischen, Platz zu nehmen neben Bettelmann und Edelfrau, Falkner und Tempelritter.
Die Idee ist Alexander Groll zu verdanken, der meint, in irgendeiner Form müsse dieses unglaubliche Engagement in Gmünd gewürdigt werden – und der sich dieses Riesen-​Spektakels ganz am Schluss der Staufertage auch auch noch aufgebürdet hat. Groll verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die Hauptlast bei den Landfrauen liege. Die hätten ganz am Anfang bei ihm angefragt, in welcher Form sie zum Stadtjubiläum beitragen könnten und sich dann entschlossen, das Festmahl zu übernehmen. Ehrenamtlich natürlich. Schwierig wird es werden, die Schaulustigen in so großer Entfernung von der Tafel zu halten, dass bedient werden kann. Gut wiederum ist Aufteilung des Marktplatzes, die wie in einem Fischgrätmuster Cateringstationen in den Seitengassen möglich macht. Jede Landfrau wird etwa zehn Personen umsorgen. Und alle miteinander werden es wohl zum Rekord bringen.

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