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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Grün-​rote Bildungspolitik: Die Baustellen des Aufbruchs

Vor allem auf die Bildungspolitik nach einem Jahr grün-​roter Regierung im Land und die Sozialpolitik wollte Brigitte Lösch bei der Kreismitgliederversammlung der Grünen gestern Abend in der VHS eingehen.

Donnerstag, 26. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 27 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Aber es kam noch etwas hinzu, was breiteren Raum einnahm: die Flüchtlingspolitik. Schließlich leben in der Gmünder Sammelunterkunft über 180 Menschen unter wenig ersprießlichen Verhältnissen.
Brigitte Lösch ist Landtagsvizepräsidentin, die gelernte Sozialpädagogin, früher Leiterin eines Jugendhauses, ist seit zehn Jahren Landtagsabgeordnete der Grünen. Die erste Bilanz nach einem Jahr falle positiv aus, sagte sie, vieles sei auf den Weg gebracht worden, „wir haben die Landtagswahlen auch ein Stück mit der Bildungspolitik gewonnen.“
Dort sei ein Aufbruch eingeleitet worden mit der Schaffung der Gemeinschaftsschule, von denen vier im Ostalbkreis eingerichtet werden. „Wir machen Entwicklung von unten, dort wo Eltern und Gemeinderäte es wollen, da machen wir Gemeinschaftsschulen.“ Brigitte Lösch gab sich zuversichtlich, dass in der zweiten Tranche auch die Friedensschule in Gmünd zum Zug kommt. Abgeschafft worden sei die Grundschulempfehlung, die damit einher gehenden Befürchtungen hätten sich nicht bewahrheitet. Bei den Gymnasien setze die Landesregierung auf zwei Geschwindigkeiten zum Abitur, G 8 und G 9; Schwerpunkt bleibe aber G 8, für welches Lehrer-​Fortbildungen kommen müssten. Entlastend für die Familien wirke die Abschaffung der Studiengebühren.
Was Kommunen und Landkreisen direkt helfe, sei, dass das Land wieder zu einem Drittel in die Finanzierung der Schulsozialarbeit einsteige. Und schließlich werden für die Kleinkinderbetreuung 300 Mio. Euro originäre Landesmittel eingesetzt. Geld, das die Kommunen brauchen, „die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein harter Standortfaktor.“ Die 1,5 Mrd. Euro für das von der Bundesregierung geplante Betreuungsgeld wären sinnvoller für den Ausbau der Kleinkinderförderung angelegt gewesen — das Betreuungsgeld sei bildungs-​, finanz– und ordnungspolitischer Murks: Kinder brauchten andere Kinder für das soziale Lernen, Integrationsprojekte fallen wegen der Finanzierung weg - was die Kommunen spüren werden — und es werde Geld dafür ausgegeben, damit die Empfänger etwas nicht tun.
Ganz so reibungslos sah Bernd Schlecker, Rektor der Bettringer Uhlandschule, den Aufbruch nicht: „Zuviele Baustellen auf einmal“ seien es, zuviele unterschiedliche Schulformen: „Wickelt man die Werkrealschulen so ab, bis ich in drei Jahren keine Schüler mehr habe?“

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