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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Am 23. Mai 2002 wurde Dr. Joachim Bläse erstmals als Gmünder Bürgermeister vereidigt

Das, was er heute macht, war dem Sohn eines selbstständigen Malermeisters nicht an der Wiege gesungen worden. Wenn man ihn aber dabei beobachtet, drängt sich der Eindruck auf: Hier ist einer genau da angekommen, wo er hingehört. Heute vor zehn Jahren wurde Dr. Joachim Bläse als Gmünder Bürgermeister vereidigt.

Dienstag, 22. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 28 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (ml). Als die Gmünder CDU zu der Überzeugung gekommen war, dass das Amt des Kultur-​, Rechts– und Sozialdezernenten neu besetzt werden müsse, war es Lindachs Ortsvorsteher und Stadtrat Peter Herkommer, der als Erster namens des Fraktionsvorsitzenden Bruno Röttele bei seinem Ortschaftsrat Joachim Bläse nachfragte, ob das nichts für ihn wäre.
Das zu entscheiden bedurfte durchaus des Nachdenkens. Schließlich hatte sich der Jurist gerade so richtig in einer Gmünder Rechtsanwaltskanzlei etabliert. Aber, so der gläubige Christ: „Ich sah es als besondere Fügung, als Gmünder die Chance zu bekommen, in der eigenen Stadt etwas gestalten zu können.“ Auch wenn einige Mandanten mit seinem Berufswechsel unglücklich waren.
Die Konstellation nach der Wahl war nicht einfach: Oberbürgermeister Wolfgang Leidig war auch gerade einmal ein Jahr im Amt, Baubürgermeister Hans Frieser zwei. Anfangs merkte Bläse, dass die Kulturtreibenden ihrem neuen Dezernenten etwas skeptisch gegenüber standen, weil sich dieser zuvor ja „nur“ als Vorsitzender des Stadtverbands Sport hervorgetan hatte. „Ich habe mich dann da besonders reingekniet“, erinnert sich der 43-​Jährige. Die Kulturschaffenden hätten gemerkt, dass er zwar kein Experte sei, aber „ein Kümmerer“.
In Sachen Ordnungs– und Sozialamt sei der Einstieg leicht gewesen. Da habe er in Gerhard Friedel und Hubert Hiller hervorragende Abteilungsleiter gehabt. Und das sei mit deren Nachfolgern bis heute so. Dies ist auch seine insgesamt wichtigste Erkenntnis über die Arbeit als Dezernent in der Stadtverwaltung: „Du lebst davon, dass Du gute Leute hast“.
Der Preis, den man zahle, wenn man seinen Job sorgfältig machen wolle, sei Zeit. Ein hoher Preis, sagt Joachim Bläse, und sein größter Respekt gelte seiner Ehefrau Claudia und den beiden Kindern, die ihm bei dieser intensiven Aufgabe den Rücken freihielten und ihn damit massiv unterstützten.
Das gilt um so mehr, seit sich Joachim Bläse 2004 in den Ostalb-​Kreistag wählen ließ, und seither als „Scharnier“ zwischen Stadt und Landkreis fungiert. Und natürlich, weil derzeit in Gmünd große Brocken gestemmt werden: Zum einen das Stadtjubiläum, vor allem aber auch die 2014 anstehende Landesgartenschau.
Das alles ist mit Geld verbunden, und weil Joachim Bläse seit einiger Zeit die Kultur an OB Richard Arnold abgegeben und dafür das Finanzwesen in seinen Aufgabenbereich aufgenommen hat, ist es auch sein Thema. So wie die Bereiche Bildung und Integration, die ebenfalls den Haushalt bestimmen.
„Das Faszinierende an der Aufgabe ist, entscheiden zu können, was wichtig ist“, sagt Bläse, der nach dem krankheitsbedingten Rücktritt von Hans Frieser mit großem Rückhalt vom Gemeinderat zum Ersten Bürgermeister befördert wurde. Das habe vor allem außerhalb von Gmünd seinem Auftreten gegenüber Gremien und Institutionen noch einmal ein anderes Gewicht gegeben, hat der 43-​Jährige bemerkt.
Seine Ziele für die Zukunft sind vielfältig. Zum einen möchte er gerne mit OB Arnold – beide verbindet seit gemeinsamen Zeiten als Stadtverbands-​Vorsitzende eine hervorragende Zusammenarbeit – die identitätsstiftende, bürgerschaftliche Bewegung umsetzen und erhalten, die sich rund um das Stadtjubiläum entwickelt hat. Zum anderen gelte es, die Landesgartenschau 2014 hinzukriegen, ohne für die Stadt die finanziellen Grenzen zu überschreiten.
Übergeordnet ist das Ziel, „gesund zu bleiben in einer intakten Familie“. Dafür sei es wichtig, neben dem positiven Stress keinen negativen zu haben. Zwei Einheimische an der Stadtspitze sehe er für die Gmünder als Vorteil: „Schließlich bleiben wir hier, wenn wir irgendwann nicht mehr im Amt sind und wollen den Leuten dann immer noch in die Augen sehen können.“

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