Zäune und Besucherströme am Himmelsgarten: Wetzgau bereitet sich auf die Landesgartenschau vor

Rehnenhof-Wetzgau

Rems-Zeitung

Einen solch großen Besucherstrom wie bei einer Landesgartenschau muss ein solch kleiner Ort wie Wetzgau erst noch verkraften lernen. Nach diversen Besprechungen und Ortsterminen zeichnet sich nun nach und nach ein Konzept für die 166 heißen Tage ab,die auf den Stadtteil und seine Bürger zukommen.

Donnerstag, 27. Februar 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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GMÜND-​WETZGAU (hs). Bezirksbeiratsvorsitzender Johannes Weiß betont bei vielen Gelegenheiten: Klar, es werde in diesem Sommer Belastungen und Beeinträchtigungen für viele Bürger, vor allem für die Anlieger des Gartenschaugeländes, geben. Doch erfahre der Stadtteil durch den nachhaltig gestalteten Landschaftspark und viele andere Impulse einen Mehrwert an Infrastruktur und Attraktivität, der die Belastungen gewiss ‘zigfach wettmachen werde.
Insbesondere an den Wochenenden und Feiertagen werden Zehntausende Besucher im 4000-​Einwohner-​Stadtteil erwartet. Die Besuchersströme werden maßgeblich vom Großparkplatz (für fast 1000 Pkw) zwischen Baugebiet Wetzgau-​West und der Straße ins Haselbachtal sowie von einem Pendelverkehr mit großen Gelenkbussen zwischen Erdenreich (Gmünd) und Himmelsgarten (Wetzgau) via Großdeinbach geprägt sein. Vieles wird sich also auf der Straße zwischen Wetzgau und Großdeinbach im Bereich Friedhof und Kreisverkehr abspielen.
Wie Bezirksbeiratschef Johannes Weiß erklärt, sei vorgesehen, in diesem Bereich eine 30-​km/​h-​Zone einzurichten. Zudem werde nahe der Einfahrt zum Baugebiet Wetzgau-​West eine Fußgängerampel installiert, um den Strom der Fußgänger zwischen Gartenschaugelände und Großparkplatz sicher abzuwickeln, andererseits aber auch den Fahrzeugverkehr aufrecht zu erhalten. Lediglich ein Zebrastreifen hätte zur Folge, dass zeitweise der Verkehr zusammenbrechen würde.
Für den Buspendelverkehr werde nun der Parkplatz am Wetzgauer Friedhof so umgebaut, dass mittels einer Schleife und eines Bussteigs (Holzkonstruktion) dort die großen Gelenkfahrzeuge zügig ein– und ausfahren sowie die Passagiere barrierefrei aus– und einsteigen können. Die Hälfte der Pkw-​Parkplätze werde dort für die Dauer der Gartenschau wegfallen. Das Aufsichtspersonal des Großparkplatzes werde so instruiert, dass bei Trauerfeiern und Beerdigungen auf dem Wetzgauer Friedhof Trauergäste den Gartenschau-​Parkplatz gebührenfrei nutzen dürfen. Normalerweise beträgt die Parkgebühr dort drei Euro.
Johannes Weiß macht darauf aufmerksam, dass die am Mittwoch erfolgten Baumfällarbeiten am Friedhof mit diesen Maßnahmen noch nichts zu tun hätten. Es wurden zwei große Kiefern deswegen entfernt, weil diese ständig die Dachrinnen und Fallrohre der erweiterten Aussegnungshalle verunreinigt und verstopft hätten.
Zwischenzeitlich hat auch die Landesgartenschau GmbH einen aktuellen Plan mit den kilometerlangen Umzäunungen des Himmelsgarten veröffentlicht. Problematisch ist insbesondere die Zweiteilung des Areals, weil die Straße von Wetzgau nach Wustenriet das Gartenschaugelände durchschneidet. An den dortigen Ein– und Ausgangsbereichen werden die Autofahrer voraussichtlich nur mit Schritttempo die Straße befahren können.
Das von vielen Fußgängern und Radlern geschätzt Hexenwegle (schnellste Verbindung zwischen Wetzgau und Stadt) wird während der Landesgartenschau vom Zaun abgeriegelt sein. Ausweichmöglichkeiten bestehen über den Wanderparkplatz am Heidelbeerweg im östlichen Taubental oder auf der gegenüberliegenden Hangseite über die Waldwege nahe Wustenriet.
Schon jetzt ist der nördliche Zugang zum Hexenwegle nicht mehr offen, allenfalls mit einem Umweg am Zaun entlang erreichbar, der auf dem obenstehenden Plan grün gekennzeichnet ist.