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Nachrichten Rehnenhof-Wetzgau

Schönblick: Vorbereitungen zur Landesgartenschau laufen auf Hochtouren

Ein kleines Paradies auf Erden war der Schönblick schon immer. Nun aber kommen noch weitere Veränderungen im Christlichen Gästezentrum hinzu. Viele freiwillige Helfer der evang. Schönblickgemeinde sorgen für eine tolle Atmosphäre, die während der Landesgartenschau herrschen wird.

Montag, 31. März 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (apr). Ein Sinnenpark und ein Café mit israelischen Köstlichkeiten runden das umfangreiche Angebot ab. 30 Freiwillige hatten sich Martin Scheuermann und sein Team am Samstag gewünscht, um das große, 850 Quadratmeter umfassende Pagodenzelt auf dem Parkplatzgelände des Schönblicks aufzubauen. Es waren dann sogar 50, die am Morgen parat standen und so wurden weitere Arbeiten im Streuobstwiesenpark, am neuen Gewächshaus und am Pavillon in Angriff genommen. Im Pagodenzelt wird es während der Landesgartenschau eine Sinnenwelt geben, mit neun Stationen aus dem Leben von Jesus Christus, so zum Beispiel die Taufe, die Hochzeit von Kana, am See Genezareth und Jesus in der Synagoge. „Im Zelt sollen die Besucher die christliche Botschaft mit allen Sinnen spüren und erleben“, sagt Martin Scheuermann im Gespräch. Es ist einfach erstaunlich, was dieser „Hans Dampf in allen Gassen“ mit einer großen Portion christlicher Botschaft auf die Beine stellt. 250 000 Euro nimmt die Kirchengemeinde auf dem Schonblick in die Hand, um fester Bestandteil der Gartenschau 2014 zu sein. „Mit allen Sinnen erleben, das schließt auch die Kulinarik mit ein. Es wird im Zelt einen Café-​Bereich mit ungefähr 60 Sitzplätzen geben, wir werden passend zum Thema israelische Spezialitäten anbieten.“ Martin Scheuermann ist auch sichtlich stolz auf das ehrenamtliche Engagement, das die Gemeinde erbringt. Über 400 Helferinnen und Helfer werden an 166 Tagen Landesgartenschau mithelfen, sie sind mindestens 14 Tage vor Ort. Manche bleiben sogar Monate wie Ida Marie Kjar Sorensen aus Dänemark. Sie wird zwei Monate auf dem Schönblick sein und mit Katharina Nothacker eine WG in der Stadt bilden. Die junge Dänin hat die gleichaltrige Deutsche auf einer Bibelschule in England kennen gelernt und die Kontakte bis auf den Schönblick vertieft. Mit der Mithilfe während der Landesgartenschau überbrückt sie auch die Zeit bis zum Beginn des Jurastudiums in der Heimat. Katharina Nothacker ist schon längere Zeit auf dem Schönblick präsent, so hat sie schon Tanzworkshops bei den Jugendfreizeiten geleitet. Kennen gelernt hat sie den Schönblick bei Urlaubsaufenthalten mit den Eltern. Sie wird auch den christlichen Lebensweg beruflich ergänzen. Nach der Mithilfe bei der Gartenschau wird Katharina Nothacker ein Theologiestudium in Bad Liebenzell starten. Generationenübergreifend ist sie, die Mithilfe auf dem Schönblick. Mit einem jugendlichen Lächeln im Gesicht begegnet einem auf der Zeltbaustelle Martin Spitzhack, der am Wochenende seinen 81. Geburtstag feiern durfte. Der rüstige Senior lebt mit seiner Frau in der Wohnanlage auf dem Schönblick, ist Gemeindemitglied, fleißiger Helfer und Leiter eines gemischten Chores. Alle 14 Tage, immer dann wenn der Schönblick den Gottesdienst im Blindenheim gestaltet, sitzt Martin Spitzhack an der Orgel. Organist ist er auch bei den Gottesdiensten im Pflegeheim Schönblick. Engagement schützt vor Alter, das sieht man beim ältesten Helfer auf den ersten Blick. Die umfangreiche Organisation ist bei Rebekka Neumann in zarten, aber gestrengen Händen. Die Leiterin der Projektstelle Landesgartenschau ist nach ihrem Studium für ein Jahr auf dem Schönblick gelandet und hat diese verantwortungsvolle Aufgabe übernommen. Sie ist für die Koordination der Mitarbeiter, die Kommunikation, die Unterkünfte sowie die Arbeitsgruppen zuständig. Auch hier merkt man sofort, wie alle Beteiligten auf dem Schönblick in einer besonderen Art und Weise zusammenarbeiten. Und das Umfeld des Schönblick entschädigt für alle Mühen, wie auch Martin Scheuermann sagt, der seit Jahren 14 bis 16 Stundenarbeitstage absolviert, aber auch genießt. „In hoher Verantwortung stehend darf ich aber auch hier auf dem Schönblick, der sich in 100 Jahren im Besitz der evangelischen Gemeinde schon fast zu einem Landschaftspark entwickelt hat, leben und gestalten.“ Beeindruckende Zahlen zum Pagodenzelt auf dem Schönblick legt Martin Läpple von „Die Mobile Mission“ vor, er ist verantwortlich für den Aufbau des 850 Quadratmeter umfassenden Zeltes mit der imposanten Höhe von fast neun Metern. „Das Zelt ist mit 260 Ankern gesichert und speziell verspannt, so dass keine Drahtseilverspannung benötigt wird. Dadurch gibt es im Inneren durchgehend Platz für 800 Personen, oder wie jetzt während der Landesgartenschau für neun Stationen und ein Café mit 60 Plätzen. Entlang der Gartenschau wird der Schönblick nicht nur Aufenthaltsplatz für tausende Gäste während 166 Tage Öffnungsdauer. Immer wieder kommen Besucher auf den Schönblick, einmal oder mehrmals und verlieben sich in die Umgebung. Sie suchen und finden Wohnraum und bleiben. So wie Slavko Gajic, der mit seiner Frau aus Konstanz auf den Schönblick kam, nun am Bodensee die Wohnung verkauft hat und im Laufe des Jahres auf dem Rehnenhof eine neue Heimat finden wird. Auf dem Schönblick hilft er wo es nur sein muss. Ob beim Aufbau des Gewächshauses, dem Anlegen der Kompostlege, überall ist der Rentner zu finden. „Ich fühle mich sehr wohl hier, und meine Arbeit ist eine Form der Dankbarkeit für ein gutes Leben und zur Ehre Gottes.“ Während Martin Oettle, der Architekt für alle Fälle auf dem Schönblick mit seiner Tochter Janka letzte Hand an den runderneuerten Pavillon im Gartengelände anlegt, ist Martin Scheuermann gedanklich schon beim verdienten Feierabend für alle Helfer. „Wir werden den Tag bei herrlichem Wetter und nach viel geleisteter Arbeit mit einem schönen und zünftigen Grillfest beenden, das gehört dazu und das haben sich alle mehr als verdient.“

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