Spraitbacher Tag auf der Gartenschau

Spraitbach

Rems-Zeitung

So geht’s halt manchmal: Am Anfang ging alles viel zu schnell, und am Ende musste Moderator Jürgen Blinzinger aufs Tempo drücken, damit es weitergehen konnte. Dazwischen lagen gestern beim Spraitbacher Tag rund drei Stunden bunte Unterhaltung von und für jung und alt

Mittwoch, 09. Juli 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
126 Sekunden Lesedauer

Zur Mikrofonprobe hatte Bürgermeister Ulrich Baum noch eine dicke Jacke an, denn der dauernde Regen hatte auch unter dem Zeltdach für merklich kühle Temperaturen gesorgt. So waren beim Spraitbacher Tag vielleicht nicht so viele „Fremde“ da, doch dafür war halb Spraitbach auf den Beinen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
„Der Himmel spricht zu uns, nein er schreit nach uns“, sagte Baum über den Regen, versprach aber gleich zu Beginn „Frösche, bunte Vögel, Marienkäfer, Raben und Störche“. Als solche hatten sich die Kinder vom Kindergarten Wirbelwind verkleidet und führten unter der Leitung von Heidemarie Bohn den Kindergarten-​Song auf.
Danach folgten etwas ältere Kinder von der Tanzschule Scheuvens und dann stockte das Programm für ein paar Minuten, weil die Sportler sich noch nicht richtig warm gemacht hatten. „Wir sind schneller als die Feuerwehr“, meinte Bürgermeister Baum, der die Gelegenheit nutzte unter den Zuschauern zu fragen, wer denn zur Heimfahrt den vorbestellten Bus benutzen will.
Recht sportlich ging es weiter, denn unter der Leitung von Sabine Hirsch zeigte das Karate-​Dojo Spraitbach Ausschnitte aus seinem Übungsprogramm. Das Karate-​Dojo gibt es nun bereits seit 25 Jahren in Spraitbach, der Zulauf ist recht groß.
Weil man im Programm der Zeit immer noch ein bisschen voraus war, wurde das beliebte „Ostalb-​Vesper“ vorgezogen. Aber nicht im Freien am Ostalbtisch, sondern im Zelt. Obwohl die Ausgabe reibungslos funktionierte, kamen die Männer und Frauen kaum nach, so groß war der Andrang. Aber jeder hat ein ordentliches Vesper abbekommen.
Und dann ging’s ab auf der Bühne und im Zelt: Die Landeier, den meisten bekannt vom Fasching, brachten Stimmung in die Bude und forderten zum Mitmachen auf. Sabine Haas: „Rock mi moin i wörtlich, des hoißt net schlof mi!“ Und sie hatte Erfolg. Das Publikum hüpfte, tanzte, rockte und selbst eine Frau in der ersten Reihe schob ihren Rollator zur Seite und hüpfte mit.
Sabine Haas verriet, dass man die Landeier während der Faschingszeit nicht erkennt, weil sie ja Masken tragen. „Manchmal erkennen uns nicht einmal unsere eigenen Männer“, sagte sie und fügte hinzu: „Heute sind wir ohne Maske und ungeschminkt!“
Die Stimmung übertrug sich sogar hinter die Bühne, wo sich die Seniorentanzgruppe gerade „warm tanzte“ und spontan mitrockte. Klar, dass nach der Verabschiedung durch eine dreifaches kräftiges „Muh, Muh“ noch eine Zugabe folgen musste.
Etwas ruhiger, aber noch mit genügend Pepp, zeigte sich die Seniorentanzgruppe um Conny Kunzmann, ehe der Musikverein Spraitbach zur weiteren Unterhaltung aufspielte. Dass es draußen immer noch regnete, bekamen die Besucher erst mit, als sie sich auf den Heimweg machten. Schade, ein tolles Programm, das mehr Besucher verdient gehabt hätte.
Denn auch am Rande des Zeltes gab es allerhand: Die Gewerbetreibenden hatten Tafeln und Informationen über die Betriebe aufgestellt, Kinder durften basteln, und der Förderverein Abbe Felix verkaufte Schmuck. Der Erlös fließt nach Kongo.