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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Schwindelerregender Frühjahrsputz am Königsturm

Mit einer 54-​Meter-​Hebebühne wurde Dienstag am Königsturm ein schwindelerregender Frühjahrsputz durchgeführt. Der historische Wehr– und Aussichtsturm startet in die neue Saison und ist ab 1. Mai wieder an allen Sonn– und Feiertagen von 13.30 bis 16 Uhr geöffnet.

Dienstag, 28. April 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 37 Sekunden Lesedauer

Mit zupackendem bürgerschaftlichen Engagement bemüht sich schon seit 40 Jahren der Arbeitskreis Alt-​Gmünd um Rettung, Bewahrung und Pflege von Baudenkmälern. Glanzstück der rund 60 Mitglieder war — und bleibt — die große Sanierungsaktion in den 70er-​Jahren für den Königsturm. Der mit 40 Metern Höhe mächtigste Wehrturm der einstigen Stadtbefestigung mit seinem finsteren Verlies im Fundament war seinerzeit kaum noch begehbar. Zuletzt war er noch notdürftig bewohnt, dann drohte jedoch der Verfall. Tatkräftig und in tausenden Arbeitsstunden setzten die Ehrenamtlichen des Arbeitskreises Alt-​Gmünd die Idee eines öffentlich zugänglichen Aussichtsturms um. Ein komplett neue Treppe musste eingesetzt und die hölzernen Zwischendecken teils erneuert werden. Turmwart Alfred Dujim und seine Mitstreiter freuen sich über eine Vielzahl von Besuchergruppen, darunter auch zahlreiche Kindergärten und Schulklassen, die beim Besuch des Königsturms einen lebendigen Geschichts– und Heimatkundeunterricht erleben.
Im System der spätmittelalterlichen Stadtverteidigung nahm dieser Hochwächter mit seinen fast drei Meter dicken Mauern eine Schlüsselstellung ein. Das alles überragende Bauwerk der Freien Reichsstadt war auch Feuerwacht, wovon die vom Arbeitskreis Alt-​Gmünd reaktivierte Turmglocke zeugt: Rund um die Uhr wurde Jahrhunderte hindurch Ausschau gehalten. Wurde in oder um Gmünd ein Feuer entdeckt, schlugen die Wächter Alarm und zeigten mit Fahnen oder Fackeln die Richtung an, wo die Gefahren lauerten.
Für die Öffentlichkeit ist der Wehr– und Aussichtsturm mitsamt Verlies in den Sommermonaten zugänglich. Die Öffnungszeiten sind an allen Sonn– und Feiertagen von 13.30 bis 16 Uhr, bei besonderen Gelegenheiten auch länger. Die Turmsaison startet am 1. Mai.
Gestern fand eine Reinigungs– und Sicherheitsinspektion am Dachbereich statt. Auch kleinere Reparaturen wurden durchgeführt. Dies musste mit Hilfe einer 54 Meter hohen Hebebühne bewerkstelligt werden, die mit ihrem beweglichen Arbeitskorb jeden Winkel erreichte. Die „Himmelfahrt“ bot ungewohnte Perspektiven, wobei das höchst konzentrierte Arbeitsteam bei eiskalten Temperaturen und böigem Wind wenig Muse empfand, die tolle Aussicht auf Gmünd und die Umgebung zu genießen.
Simon Zeiher ist sorgsamer „Chef“ des Monsters, das auf mächtigen Stützen steht, um das 450 000 Euro teure Hubfahrzeug nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Mit bis zu 600 Kilo kann der Arbeitskorb beladen werden. „Sicherheitshalber habe ich auch eine Waage dabei“, lacht der Hebebühnen-​Pilot angesichts der Sorge mancher Passagiere über ihr Eigengewicht

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