Isabelle Müller zu Gast bei der Strickgruppe der Untergröninger Landfrauen
Untergröninger Landfrauen stricken für Frühchen, für den Weihnachtsmarkt – und seit geraumer Zeit für Kinder einer abgelegenen Bergregion Vietnams, zu denen mittlerweile ein fast herzlicher Kontakt besteht. Am Donnerstag war die Frau zu Gast, die das alles eingefädelt hat, Autorin und Stifterin Isabelle Müller
Freitag, 09. Juni 2017
Rems-Zeitung, Redaktion
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Isabelle Müller schickt Dutzende solcher Fotos, ein obergoldiges, großäugiges Kind nach dem anderen: Angehörige einer Minderheit in abgelegenen Bergregionen, in denen immer wieder Temperaturen von minus sechs Grad erreicht werden — was fürchterlich kalt ist für jemanden, der allenfalls Plastiksandalen trägt und ohnehin nicht mehr besitzt, als er am Leib trägt. Auch Isabelle Müllers Mama war so ein Kind. Mit elfeinhalb Jahren floh die Mama, Loan, vor der bevorstehenden Zwangsheirat zu Fuß Richtung China – überlebte und erlebte durchaus auch Schönes. Eine Schule aber hat sie nie besucht, weshalb sie nichts unversucht ließ, ihren Kindern die bestmögliche Schulbildung mit auf den Weg zu geben. Loan starb 2003; ihre Tochter gründete in ihrem Namen die Loan-Stiftung, die Schulen in Nordvietnam errichtet und Gelder für Lehrmittel zur Verfügung stellt. Am Donnerstag erzählte sie den Strickerinnen, mit welcher Hoffnung die Frauen eines Dorfes samt dem Bürgermeister zum Teil mit bloßen Händen eine Lehmhütte einrissen, um einem Schulneubau Platz zu machen.
Für die Untergröningerinnen sind das Einblicke in eine ganz fremde Welt. Für die Autorin wiederum ist Untergröningen etwas Besonders. Hier hat sie den Landfrauen einst aus ihrem Buch „Phönix Tochter“ vorgelesen, später aus „Loan“, und als sie einem ihrer Besuche zufällig die Strickarbeiten sah, war sie ganz begeistert und wollte Socken kaufen. Daraus entstand eine sehr fruchtbare Beziehung. Mehr dazu in der Rems-Zeitung vom 9. Juni
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