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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Glocke-​Kreisel als „Turbo-​Kreisel“ — ist das wirklich die Lösung?

Mit dem Wort „Turbo“ verbindet man landläufig eine besonders schnelle Bewegung – im Auto genauso wie im Staubsauger. Für Kreisverkehre gilt dies ebenso. Mehrspurige Kreisel sollen dafür sorgen, dass in der gleichen Zeit deutlich mehr Fahrzeuge über eine Kreuzung kommen. Ob das im Glocke-​Kreisel funktioniert, zweifelt der Gmünder Arbeitskreis Mobilität und Verkehr an.

Montag, 29. Oktober 2018
Gerold Bauer
1 Minute 27 Sekunden Lesedauer

Erzählen man man ja ziemlich viel. Deshalb hat sich die Rems-​Zeitung zur Hauptverkehrszeit am Nachmittag eine knappe Stunde an den Glocke-​Kreisel gestellt, um die Verkehrsströme zu beobachten. Danach war klar, dass die Bedenken des Gmünder Agenda-​Arbeitskreises für die Themen Mobilität und Verkehr nicht so einfach von der Hand zu weisen sind. Die der Arbeitskreis argumentiert, wird ausführlich in der Montag-​Ausgabe beschrieben. Dazu gibt es auch einen Kommentar von RZ-​Redakteur Gerold Bauer:

Es sind zu viele Autos
THEMA: Die Königsturmstraße ist im Berufsverkehr häufig „verstopft“
Hier eine Straße etwas breiter machen, dort die Ampelschaltung optimieren oder eine klassische Kreuzung zum Kreisverkehr umbauen – meistens sind das recht sinnvoll erscheinende Maßnahmen, die von Experten ausgetüftelt und häufig auch noch mit wissenschaftlichen Untersuchungen oder Statistiken untermauert werden. Dass die erhoffte Entlastung der Innenstädte vom Verkehr trotzdem nicht im erhofften Umfang erreicht wird, liegt nicht selten an einem ganz simplen Umstand: Es sind schlicht zu viele Autos, die im Zentrum hin und her fahren. Dass in den immer größer werden „Kisten“, die viel Platz auf der Fahrbahn und beim Parken brauchen, meistens nur eine Person sitzt, kommt noch hinzu. Was den Verkehrsfluss betrifft, ist es darüber hinaus egal, welche Art von Motor unter der Haube brummt: Mit einem besonders umweltfreundlichen Antriebskonzept wird der Stau zwar leiser und sauberer, aber nicht kürzer. Wenn nicht deutlich mehr Leute erkennen, dass Innenstädte prädestiniert sind für Fußgänger, Radfahrer oder ÖPNV-​Nutzer, wird sich nicht wirklich etwas ändern. Auch wenn einfache Antworten auf komplexe Fragen laut George Bernard Shaw in der Regel falsch sind – in diesem Falle stimmt die einfache Gleichung: Weniger Autos = weniger Stau, weniger Lärm und weniger Schadstoffe.

Welcher Meinung sind Sie? Diskutieren Sie mit uns unter face​book​.com/​r​e​m​s​z​e​itung oder via E-​Mail gerold.​bauer@​remszeitung.​de.



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