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Nachrichten Ostalb

Abbau von Stellen in den Ostalb-​Kliniken, um Kosten zu sparen

12,5 Millionen Defizit werden auf der Ostalb die Kliniken bis Jahresende machen. Das ergeben die aktuellen Hochrechnungen schon vorliegender Zahlen. Nun hat der Landrat einen Plan zur Rettung der Kliniken vorgestellt. Sieben Punkte sollen sich ändern.

Montag, 12. November 2018
Gerold Bauer
1 Minute 34 Sekunden Lesedauer

Defizite gebe es vor allem in drei großen Blöcken: Belegung der Kliniken, Personal und Produktivität. Für die Kliniken sei eine Optimalbelegung von 85 Prozent vorgegeben. In Aalen liege die Belegung unter 80 Prozent, in Mutlangen bei 84 Prozent und in Ellwangen bei 73 Prozent. Bei den Kinderkliniken habe man sich, so Landrat Pavel, für die Lösung mit zwei eigenständigen Kinderkliniken entschieden, beide haben 30 Betten. Und während Jochen Riedel Chefarzt in Mutlangen ist, muss für diesen Posten in Aalen noch jemand gefunden werden. Außerdem gebe es derzeit vier Arztstellen in der Aalener Kinderklinik zu besetzen.
In anderen Punkten werden konkrete Sparmaßnahmen festgelegt: 70 bis 80 Stellen sollen in den nächsten drei Jahren gestrichen werden. Damit werden rund 6 Millionen Euro gespart. In den Kliniken herrsche kein so akuter Pflegenotstand wie in Altenpflegeeinrichtungen, erklärt Pavel. In manchen Bereichen gebe es sogar Einsparmöglichkeiten, eventuell müsse man über Umverteilungen nachdenken. Mehr über diese Pläne erfährt man in der Rems-​Zeitung vom 13. November.
Und dazu gibt es auch einen RZ-​Kommentar:

Sozialverträglich?
Weniger Defizit in Kliniken durch Personalabbau
von Gerold Bauer
Die Kliniken im Ostalbkreis schreiben rote Zahlen. So rot, dass die schwarze Null nicht mal als Silberstreif am Horizont erscheint. Natürlich ist der größte Kostenfaktor das Personal; und wenn man an dieser Schraube dreht, lässt sich das Betriebsergebnis verbessern – in der Industrie wird dies auch gemacht. Doch hier geht es nicht um Produkte, die man mit Robotern billiger herstellen kann. Hier geht es um die Betreuung von Kranken, die in der Regel Monat für Monat sehr viel Geld ins Gesundheitssystem einbezahlt haben. Und wer mit Pflegekräften oder Patienten spricht, gewinnt keineswegs den Eindruck, als litten unsere Krankenhäuser unter zu viel Personal. Schließlich wurden schon Kinder wegen Personalmangels aus der Stauferklinik nach Göppingen verlegt. Trotzdem möchte man nun mit weniger Personal die Betten intensiver belegen. Ein Personalabbau mag im arbeitsrechtlichen Sinne „sozialverträglich“ abgewickelt werden. Im Hinblick auf die Bedürfnisse der Patienten ist er keineswegs sozial verträglich!
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