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Schmidbauer in Gschwend: Hinausposaunen und abdrehen

Ob Cybermobbing oder #metoo, für Empörung und Zorn im öffentlichen Raum gibt es genügend Beispiele. Der Psychologe Wolfgang Schmidbauer beleuchtete in Gschwend die Hintergründe dieser Phänomene und wie es dazu kommt.

Donnerstag, 22. Februar 2018
Reinhard Wagenblast
50 Sekunden Lesedauer


Die Rendezvous-​Reihe des 31. Gschwender Musikwinters blickt auf die Gesellschaft, und diese sind wir schließlich alle. Nach den Anschlägen auf das World Trade Center wurde eine neue Dimension des Terrorismus sichtbar, aber auch des Narzissmus bei den Tätern. In der Gesellschaft entwickelte sich das Verlangen nach schnellen Lösungen und einem besonderen Schutzbedürfnis, das sich aber nicht erfüllen lässt. Als Beispiel für diese Fehlentwicklung nannte Schmidbauer den Absturz der Germanwings-​Maschine über Zentralfrankreich, weil die Sicherheit an Bord eine nicht zu öffnende Cockpit-​Tür vorschreibt, die in diesem Ausnahmefall zur Todesfalle wurde.
So bleibt die Erkenntnis, die schon Ödipus gewinnen musste: man kann dem Schicksal nicht ausweichen. Doch der Psychologe Schmidbauer sieht eine weitere fatale Folge des Drangs nach schnellen Lösungen, die er als Helikopter-​Moral bezeichnet.
Die sozialen Netzwerke erlauben nicht nur jedem von uns, blitzschnell und unkontrolliert Nachrichten zu verbreiten und Meinungen zu posten, sie erhöhen auch den Druck auf die Beteiligten, rasch zu handeln. Hier sieht Schmidbauer eine große Gefahr für das gesellschaftliche Klima und den Umgang miteinander.

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