Seriöser Journalismus statt reiner Sensationsgier
Wenn künftig ein Mitarbeiter der Rems-Zeitung bei Unfällen, Bränden oder ähnlichen Einsätzen fotografiert, wird man ihn anhand einer Warnweste mit entsprechendem Aufdruck erkennen. Die Redaktion gibt sich damit vor allem den Rettungskräften und der Polizei zu erkennen und macht deutlich: Hier sind seriöse Journalisten bei der Arbeit.
Samstag, 18. August 2018
Gerold Bauer
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Immer wieder kommt es vor, dass die Polizei massiv „Gaffer“ zurückweisen muss, weil durch solche Schaulustige die Rettungskräfte teils massiv behindert werden. Im schlimmsten Fall wird hemmungslos mit dem Handy alles aufgenommen und sofort in sozialen Netzwerken verbreitet. Je spektakulärer solche Aufnahmen sind (soll heißen, je mehr menschliches Leid und Blut ungefiltert präsentiert wird), desto mehr „Klicks“ gibt es dann im Internet. Seriöser Journalismus sieht anders aus – und genau deshalb dürfen die Profis, ausgestattet mit einem Presseausweis, auch jenseits der Absperrung arbeiten. Wer sein Handwerk als Reporter, Fotojournalist oder Redakteur richtig gelernt hat, weiß nämlich, wo die Grenzen sind. Sprich, welche Aufnahmen dem berechtigten Interesse der Bevölkerung nach Information dienen, und welche Fotomotive nur die reine Sensationsgier befriedigen würden. Bilder von Schwerverletzten oder gar von Todesopfern haben aus diesem Grund keinen Platz in der Rems-Zeitung. Das ist nicht nur eine Frage der Persönlichkeitsrechte, sondern vor allem ein Gebot des Anstands und des Verantwortungsgefühls.
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