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TSB Gmünd: Ziemlich dünner Geduldsfaden

Die Nachricht, dass Stefan Klaus als Trainer des Handball-​Oberligisten TSB Gmünd an diesem Montagabend entlassen wurde, ist derzeit das Stadtthema. Unser Redakteur Timo Lämmerhirt schätzt die Lage ein. Ein Kommentar.

Dienstag, 19. November 2019
Timo Lämmerhirt
1 Minute 21 Sekunden Lesedauer

Es ist doch immer wieder das Gleiche: läuft es sportlich nicht wie gewünscht, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Trainer infrage gestellt wird. Zwar ist die Handball-​Oberliga noch eine Amateurliga, dennoch die vierthöchste Spielklasse Deutschlands. Dass der TSB immer mal wieder Stadtthema ist: völlig normal. Dass Zuschauer und Sponsoren auf die Verantwortlichen einreden: völlig normal. Dass die Verantwortlichen schließlich die Reißleine ziehen: überraschend früh…
Man darf nicht vergessen, dass Stefan Klaus mit dem TSB die direkte Rückkehr in die Oberliga geschafft hat. Man hätte denken können, dass er sich alleine dadurch schon mehr Kredit erspielt hätte. Denkste! Jetzt ist Klaus weg, der Geduldsfaden somit recht dünn gewesen bei Hieber, Rilli & Co. Elf Spiele sind erst absolviert, der TSB ist auf dem 13. Platz und die vergangenen drei (zugegebenermaßen hohen) Pleiten gab es allesamt gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Das Gmünder Herz aber blutete wohl vor allem deswegen, weil noch nicht ein einziger Heimsieg herausgesprungen ist. Vielleicht fiel die Entscheidung auch deswegen, weil man sich nicht einzig über die Rückkehr in die Oberliga gefreut hat, sondern lieber über die mittel– bis langfristige Landung in der 3. Liga orakelte. Das erinnert ein wenig an den VfR Aalen. Dieser hatte Anfang des Jahres 2017 Insolvenz angemeldet und im Zuge dessen durch Präsidiumssprecher Roland Vogt kundgetan, dass man die Schwarz-​Weißen im Jahr 2021 wieder in der 2. Liga haben wolle – anstatt mit aller Macht die 3. Liga (damals spielte der VfR dort) halten zu wollen. Der VfR kickt mittlerweile übrigens in der Regionalliga
Was, wäre, wenn – bringt im Sport ohnehin nichts. Realität ist der Atem des Sport – und die heißt Oberliga. Diese gilt es nun zu halten, über etwaige Zukunftsszenarien sollte man sich unterhalten, wenn die Realität es zulässt.

timo.​laemmerhirt@​remszeitung.​de

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