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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Fahrradfahren in Gmünd: Langes Warten auch auf sehr einfache Verbesserungen

E-​Autobesitzer finden in Gmünd und sogar direkt am Marktplatz etliche öffentliche Ladestationen, E-​Bikebesitzer dagegen keine einzige mehr. Es ist nicht das einzige Ärgernis in der sogenannten „Radkulturstadt“. Sorgenkind für Fahrradfahrer ist nach wie vor die Weißensteiner Straße.

Donnerstag, 08. Oktober 2020
Heino Schütte
1 Minute 20 Sekunden Lesedauer

Nach wie vor gibt es vor allem auf der Weißensteiner Straße Konflikte zwischen Rad– und Autofahrern, weil die motorisierten Verkehrsteilnehmer es vielfach immer noch nicht akzeptieren, dass sie nunmehr seit fast zwei Jahren die Fahrbahn mit den Bikern teilen müssen. Und nach wie vor warten Fahrradfahrer auf die Realisierung des Versprechens der Stadtverwaltung, an und auf der Weißensteiner Straße eine deutliche Kennzeichnung für dieses Miteinander anzubringen. Und auch das: In Gmünd wurde jetzt die einzig vorhandene öffentliche Ladestation für E-​Bikes abgebaut. Andere Kommunen im Remstal zeigen sich freundlicher gegenüber der E-​Zweiradmobilität. Mehr zum Thema am Freitag in der Rems-​Zeitung.

Und hier gleich ein Kommentar von RZ-​Redakteur Heino Schütte:

Gmünd strampelt hinterher
An dieser Stelle und bei anderer Gelegenheit haben wir uns schon sehr kritisch mit extremen Protestaktionen der Fahrrad– und Klimaschutzaktivisten auseinandergesetzt. Tenor: Stauträchtige Tunneldemos und Protestfahrten zur Hauptverkehrszeit an den „Zukunftsfreitagen“ polarisieren mehr als das sie Verständnis und Zustimmung in der Öffentlichkeit finden. Umgekehrt ist auch festzustellen: Es gibt zu berechtigten und teils auch sehr einfachen Anliegen der Alltagsradler im Rathaus eine unerklärliche Trägheit. Diese deckt sich nicht mit Bekundungen der Stadtspitze, Gmünd sei „Radkulturstadt“ und leiste Vorbildliches. Wer mit offenen Augen durch die Nachbarschaft radelt muss feststellen: Gmünd strampelt selbst bei simplen Maßnahmen für mehr Fahrradfreundlichkeit hinterher. Im Gegensatz zu besagten, anderen Kommunen findet ein Biker im Herzen der Remstal-​Metropole nicht mal eine Servicesäule mit einer öffentlichen Luftpumpe. Das E-​Auto wird in der Innenstadt an Ladesäulen in den Blickpunkt gerückt. Dem E-​Biker wird dagegen die einzige Ladestation jetzt auch noch weggenommen. Auch das unendliche Warten auf die Piktogramme für die Weißensteiner Straße dient nicht dem Miteinander, sondern der Polarisierung — und fördert das Gefühl der Radler, veräppelt zu werden.




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