Kreativ: Beethovens „Fidelio“ auf der Stadtgartenbühne
Foto: edk
Nur einmal berühren sich die Hände von Leonore und Florestan ganz kurz, zucken dann aber wie elektrisiert zurück. Eigentlich sollte sich das wieder vereinte Paar in den Armen liegen – sieht so also ein Happy End in Corona-Zeiten aus? Das Pforzheimer Musiktheater brachte Beethovens „Fidelio“ auf die Stadtgartenbühne und zeigte, wie kreativ man trotz allem sein kann.
Freitag, 09. Oktober 2020
Eva-Marie Mihai
57 Sekunden Lesedauer
Unter dem neuen Pforzheimer Generalmusikdirektor Robin Davis, zum ersten Mal in Gmünd am Pult, erklang schon die Ouvertüre hart zupackend, drängend, hochdramatisch mit spannungsgeladenen Pausen. Obwohl nur 18 Instrumentalisten im Graben saßen (bei Heimspielen in Pforzheim befindet sich das Orchester größer besetzt im Rückraum der Bühne), gab es durchaus sinfonische Wucht. Nur neun Streicher gegen acht Bläser und die Pauke – trotzdem behaupteten sie sich recht gut.
Lukas Schmid-Wedekind hatte erst am Vormittag erfahren, dass er am Abend den Minister Don Fernando singen sollte. Wie er und seine Spielpartner sich auf der Bühne geschlagen haben, lesen Sie in der ausführlichen Rezension am Samstag in der RZ.