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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bürgermeister Jochim Bläse: „Mit den Mitarbeitern in engem Austausch“

Der Erste Bürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd, Joachim Bläse, ist auf den meisten Veranstaltungen dieser Stadt zugegen, ob nun gesellschaftlicher oder sportlicher Natur. Am Samstag nun ist bekannt geworden, dass sich Bläse in häusliche Quarantäne begeben hat, da er Kontakt zu einem Menschen, bei dem das Coronavirus nachgewiesen worden ist, hatte. Unser Redakteur Timo Lämmerhirt hat sich mit Bläse unter anderem über diese Quarantäne unterhalten – selbstverständlich nur am Telefon.

Montag, 16. März 2020
Timo Lämmerhirt
2 Minuten 6 Sekunden Lesedauer

Zunächst einmal: Wie geht es Ihnen?
Mir geht es gut, ich zeige keinerlei Symptome des Coronavirus und halte mich an die Vorgaben des Gesundheitsamts, messe zweimal am Tag Fieber, streng nach Vorgabe. Es ist natürlich eine völlig ungewohnte Situation für mich, eine völlig neue Rolle. Man fühlt sich rausgenommen aus dem Tagesgeschehen. Ich habe jetzt aber schnell von der Stadt einen Zugang zum System bekommen und kann von zuhause aus arbeiten. Das ist der Vorteil mit den digitalen Medien.
Wie genau haben Sie erfahren haben, dass Sie in häusliche Isolation müssen?
Am Samstag musste eine Person mit dem Coronavirus eine Liste mit Personen erstellen, mit denen sie Kontakt hatte. Da stand auch ich drauf. Dann bekam ich einen Anruf vom Gesundheitsamt, das sehr schnell reagiert hat. Es lief sehr professionell. Ob der Kontakt nun so eng war oder nicht, spielt keine Rolle. Ich muss da auch Vorbild sein und alle Maßnahmen ergreifen, die für alle gelten, ich treffe so viele Leute jeden Tag. Also habe ich mich sofort ab der Anordnung in häusliche Isolation begeben.
Die Leute werfen stets die häusliche Isolation und die Infizierung mit dem Virus durcheinander.
Das stimmt, ich musste schon vielen Menschen meinen Status erklären. Ich bin jetzt tagsüber in einem abgetrennten Bereich in unserem Haus, hab mir hier mein Büro eingerichtet. Auch haben wir Verpflegung oder sanitäre Anlagen getrennt. Kommunikation mit meiner Frau findet schon noch statt, jedoch über eine gehörige Entfernung. Ich habe schon hunderte Mails bekommen, in denen mir die Leute gute Besserung wünschen. Denen erkläre ich häufig, dass ich nicht krank bin und auch das Virus nicht habe.
Wie laufen denn nun Entscheidungen künftig ab, wenn Sie nicht mehr dabei sind. Wer vertritt Sie?
Es ist ja nun schon einiges auf den Weg gebracht worden. Die klassischen Verwaltungs-​Entscheidungen müssen aktuell gar nicht viele getroffen werden. Es geht überwiegend um Corona, den Krisenstab und dortige Entscheidungen. Ansonsten vertritt mich unter anderem Klaus Arnholdt (Leiter des Amts für Bildung und Sport, d. Red.).
Mit den Mitarbeitern stehe ich in engem Austausch. Wir haben bei der Stadt nun aber auch schon ein Schichtmodell eingeführt, ich hätte ohnehin ab Montag Homeoffice gemacht. Insgesamt aber bleibt natürlich viel liegen, was aber nicht nur mit meiner Quarantäne zu tun hat.
Wie nehmen Sie die Bürger in dieser Ausnahmesituation wahr?
Etwas gespalten. Ich denke, dass der Großteil der Bevölkerung die getroffenen Maßnahmen unterstützt. Die getroffenen Maßnahmen müssen konsequent umgesetzt werden, denn die nächsten zwei bis drei Wochen können bei dieser Pandemie entscheidend sein. Anfangs wusste ja keiner genau, was die Zielrichtung der Maßnahmen ist.

Das ausführliche Interview lesen Sie in der Rems-​Zeitung am Dienstag.

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