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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Wagenblast-​Insolvenz trifft Mitarbeiter als Schock

Der größte VW– und Audihändler der Ostalb steht vor dem Aus: Das Autohaus Wagenblast hat am Montag Insolvenz angemeldet. Für die Mitarbeiter war das ein Schock. Die nächsten Schritte wurden bei einem Gespräch am Dienstag besprochen.

Dienstag, 21. April 2020
Eva-Marie Mihai
1 Minute 27 Sekunden Lesedauer

Zwei Jahre wären es noch gewesen. Dann hätte der größte VW– und Audihändler auf der Ostalb seinen hundertsten Geburtstag gefeiert. Stattdessen meldet das Autohaus Wagenblast mit seinen vier Standorten in Schwäbisch Gmünd, Aalen und Heidenheim am Montag Insolvenz an. Ein Schock für die 220 Mitarbeiter. Denn die Geschäftsführung hatte die Mitarbeiter völlig im Dunkeln gelassen. Viele hatten aus der Zeitung von der Insolvenz erfahren.

Ein Gespräch des Gläubigerausschusses am Dienstag sollte erste Schritte klären. Daran nahmen IG Metall Gewerkschaftssekretärin Cynthia Schneider, Rechtsanwalt Frank Berger für die Arbeitnehmerseite, Marcus Nadolski vom Gesamtbetriebsrat und der Insolvenzverwalter Prof. Dr. Martin Hörmann teil.

Das Gespräch sei sehr positiv gewesen, sagt Schneider. Das Ziel sei, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu sichern. Die nächsten Schritte: Am Donnerstag findet um 13 Uhr eine Betriebsversammlung für alle Arbeitnehmer in Aalen statt. Außerdem soll in einem Kurzverfahren ein Betriebsrat für Schwäbisch Gmünd gewählt werden.

Außerdem soll das Insolvenzgeld auf Mai geschoben werden, damit mehr Zeit bleibe, einen geeigneten Investoren zu finden. Drei Monate, bis Ende Juli, würde das Gehalt der Arbeiter dann bezahlt werden, vorfinanziert von der Bundesagentur für Arbeit. Man hoffe, nun mit den Lockerungen der Corona-​Auflagen vorerst den Betrieb aufrecht halten zu können. Die entscheidenden Faktoren seien jetzt die Lieferanten und die Kunden. Wenn die nicht abspringen, sei ein geordneter Betriebsablauf weiter möglich, sagt Rechtsanwalt Berger.

Insolvenzverwalter Hörmann berichtet nach dem Gespräch von einem positiven ersten Eindruck der Arbeitnehmer, des Betriebsrats und der IG Metall. „Sie machen aus meiner Sicht alles dafür, dass eine Lösung gefunden wird.“ Wie realistisch es sei, einen Käufer bis Juli zu finden? An diesem ersten Tag seiner Meinung nach noch nicht absehbar. „Eine Insolvenz ist nie ganz einfach – und in Zeiten von Corona erst recht nicht.“ Allerdings – es gelte auch das Toyota-​Prinzip: „Nichts ist unmöglich“.

Was genau die Insolvenz für die Mitarbeiter bedeutet, lesen Sie am 22. April in der Rems-​Zeitung.

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